Z Gastroenterol 2013; 51 - K349
DOI: 10.1055/s-0033-1352999

Screening Chemoresistenz-spezifischer mikroRNAs im chemoresistenten Pankreasadenokarzinom Zellkulturmodell

S Dhayat 1, WA Mardin 1, N Senninger 1, J Haier 2, ST Mees 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Germany
  • 2Universitätsklinikum Münster, Comprehensive Cancer Center Münster, Münster, Germany

Einleitung: Das duktale Pankreasadenokarzinom (PDAC) ist eine äußerst chemoresistente Tumorentität. Bisher existieren keine verlässlichen Marker, um den Erfolg einer Chemotherapie (CTX) mit Gemcitabine beim PDAC abzuschätzen und zu beeinflussen.

Ziel dieser Studie ist die Analyse epigenetischer Expressionsprofile von mikroRNAs (miR) in PDAC Zellen und ihrer biologischen Relevanz im Zusammenhang mit der Chemotherapie-Response des PDAC.

Methoden: Etablierung chemoresistenter Klone der humanen PDAC-Zelllinien Panc-1 und MiaPaCa-2 mittels pulsatiler Gemcitabine-Behandlungszyklen mit der jeweiligen mittleren inhibitorischen Konzentration (IC50). Biologisches Verhalten unter Chemoresistenzentwicklung sowie miR Expressionsprofile nach 39 (Panc-1) bzw. 46 (MiaPaCa-2) CTX-Zyklen wurden untersucht. Analyse der Proliferation und relativen Überlebensraten mittels MTT Zytotoxizitätsassay. RNA Isolierung und miR Expressionsanalyse mittels miR Microarray sowie Validierung und Quantifizierung durch qRT-PCR. Identifikation miR spezifischer Zielgene mittels miRGen Datenbank.

Ergebnisse: Nach bereits 16 CTX-Zyklen bei Panc-1 bzw. 28 CTX-Zyklen bei MiaPaCa-2 zeigten beide Klone eine normale Zellmorphologie mit lediglich 2 – 3fach erhöhten Verdopplungszeiten bei signifikanter Gemcitabine-Chemoresistenz (p< 0,01) sowie signifikant relativer Überlebensrate (p< 0,001) gegenüber chemosensiblen Zellklonen. Bei beiden chemoresistenten PDAC Zelllinien liessen sich übereinstimmend 7 signifikant hoch- und 3 herab-regulierte miRs identifizieren, die regulatorisch im Rahmen der Apoptose, von DNA-Reparatur und der Gemcitabine-Metabolisation wirken.

Schlussfolgerung: Bei zwei humanen PDAC Zelllinien konnten stabile Gemcitabine-resistente Klone generiert werden, die übereinstimmende miR Expressionsprofile zeigen. Diese dienen als Grundlage für weitere funktionelle Untersuchungen sowie die Validierung bei klinischen Patientenproben.