Z Gastroenterol 2013; 51 - K348
DOI: 10.1055/s-0033-1352998

Machbarkeit einer Druck-Aerosolchemotherapie (PILAC) im distalen Ösophagus unter Verwendung von Dbait: eine tierexperimentelle Studie

N Khalili-Harbi 1, N Herath 2, T Schwarz 3, U Giger-Pabst 1, E Engin 1, W Solass 4, J Zieren 1, M Dutreix 2, M Reymond 1
  • 1Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Bauchzentrum, Herne, Germany
  • 2Institut Curie, UMR ETIC, Paris-Orsay, France
  • 3Reger Medizintechnik, Rottweil, Germany
  • 4Ruhr-Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum, Germany

Einleitung: Die Applikation einer intraperitonealen Chemotherapie als Druckaerosol hat eine Verbesserung der pharmakologischen Eigenschaften im Vergleich zu einer Flüssigkeit erlaubt (Solass et al, Surg Endosc, 2012). Die Behandlung einer Präkanzerose im distalen Ösophagus stellt ein ungelöstes medizinisches Problem dar. Unser Ziel war es, in Analogie zur PIPAC ein System zur Applikation einer intraluminalen Druckaerosolchemotherapie (PILAC) im Ösophagus zu entwickeln und seine Anwendbarkeit zu überprüfen.

Methoden: Ein Prototyp bestehend aus 3 Komponenten wurde entwickelt: a) Sengstaken-Blakemore Sonde, b) CO2-Zufuhr (analog zur Laparoskopie) und c) Düse zur Aerosolherstellung. An 3 Schweinen (ca. 70 kg) wurde in Narkose unter endoskopischer Kontrolle das Applikationssystem im distalen Ösophagus positioniert. Ein Druckaerosol bestehend aus short interfering DNA (Dbait) 1,29 mg in 10 ml NaCl 0,9% wurde bei 37 °C und 12 mmHg CO2 für 30 min. appliziert. Dbait wurden mit Cholesterol gekoppelt, um die intrazelluläre Aufnahme zu verbessern, und mit Cyanin (Cy5) um sie mittels Immunfluoreszenz nachzuweisen. Dann wurden die Tiere autopsiert.

Ergebnis: Bei allen Tieren konnte die Sonde problemlos positioniert werden und ein dichter Behandlungsraum hergestellt werden. Die therapeutische Lösung (10 ml) konnte aerosolisiert werden. Die Anwesenheit von Dbait in den Zellkernen wurde in der Mukosa und in der Submukosa bis in die m. propria beobachtet.

Diskussion: Der von uns verwendete Prototyp erlaubt die Applikation einer therapeutischen Substanz in Form eines Druckaerosols im distalen Ösophagus. Innerhalb der Biopsien wird die Substanz homogen in der Mukosa und Submukosa verteilt. Die Kombination der PILAC mit Dbait könnte neue Wege zur Behandlung des Barret-Ösophagus eröffnen. Dieses soll jetzt am kranken Gewebe untersucht werden.