Z Gastroenterol 2013; 51 - K337
DOI: 10.1055/s-0033-1352987

Von der subtotalen Resektion zur Thyreoidektomie – Ergebnisse von über 1200 Patienten mit benignen Schilddrüsenerkrankungen

U Zurbuchen 1, E Schellhaas 1, HJ Buhr 1, ME Kreis 1, HG Hotz 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Berlin, Germany

Einleitung: Die subtotale Schilddrüsenresektion bei benignen Schilddrüsenerkrankungen war viele Jahre das Verfahren der Wahl. Aufgrund der erhöhten Komplikationsrate bei Re-Operationen von Rezidiven der Struma wird seit einigen Jahren die Thyreoidektomie propagiert.

Ziele: Die kritische Beurteilung der Änderung des chirurgischen Vorgehens von der subtotalen Resektion zur Thyreoidektomie anhand der postoperativen Ergebnisse in unserem Patientengut mit benignen Schilddrüsenerkrankungen.

Methodik: Sequentielle Datenauswertung von prospektiv erfassten Patientendaten in unserer Klinik. Einschlusskriterien: benigne Knotenstruma, Basedow-Struma, Rezidivstruma. Operationsverfahren: morphologiegerechte Resektionen ein- und beidseitig, Hemithyreoidektomien, Dunhill-Operationen, Thyreoidektomien. Datenerhebung: Alter, postoperative Komplikationen (Stimmlippenminderbeweglichkeit SLMW, -stillstand SLSS, Hypocalcämie, Nachblutung, Wundinfektionen).

Ergebnis: Von 01/1996 bis 12/2012 sind 1222 Patienten (Alter 50,9 Jahre, m:w 1:3,2) aufgrund einer benignen Schilddrüsenerkrankung (davon 114 Patienten mit Basedow-Struma, 55 Rezidivstrumen) in unserer Klinik operiert worden. Ab dem Jahr 2002 sind erstmals mehr als 50% der Schilddrüsenlappen total operiert worden. Von 01/1996 – 12/2001 sind 579 Patienten mit einer Rate von 39,8% total operierten Schilddrüsenlappen operiert worden (Gruppe I). Von 01/2002 bis 12/2011 sind 643Patienten mit einer Rate von 60,9% total operierten Schilddrüsenlappen operiert worden (Gruppe II). Im gesamten Patientengut betrug die Rate an postoperativen SLMW betrug 4,1% und an SLSS 3,2%. Die sequentielle Auswertung ist in der Tabelle dargestellt (* bezogen auf nerves at risk).

Tab. 1: Sequentielle Auswertung

* nerves at risk

n

SLMW

SLSS

Hypocalcämie

Nachblutung

Wundinfektion

Gruppe I

579

20 (2,08%*)

26 (2,71%*)

89 (15,37%)

7 (1,20%)

11 (1,89%)

Gruppe II

634

30 (2,84%*)

13 (1,23%*)

82 (12,75%)

13 (2,02%)

2 (0,31%)

Schlussfolgerung:

  • Durch Zunahme der total operierten Schilddrüsenlappen Anstieg der SLMW bei gleichzeitig Rückgang der SLSS.

  • Die Rate an postoperativen Hypocalcämien, Nachblutungen und Wundinfektionen blieb unbeeinflusst.