Z Gastroenterol 2013; 51 - K312
DOI: 10.1055/s-0033-1352962

ALGK-Umfrage zur Situation der Weiterbildung „Innere Medizin und Gastroenterologie“ in Deutschland

G Preclik 1 J Labenz 2, ALGK – Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte
  • 1Waldkrankenhaus St. Marien gGmbH, Medizinische Klinik II, Erlangen, Germany
  • 2Ev. Jung-Stilling-KKH, Innere Medizin, Siegen, Germany

Einleitung: Die WBO gibt Richtlinien für Mindestzahlen an Untersuchungen für die Weiterbildung vor, es existieren jedoch keine Informationen darüber, inwieweit diese Inhalte an den weiterbildenden Klinken tatsächlich vermittelt werden können, d.h. über die tatsächliche Zahl der Untersuchungen und die Zahl der Weiterbildungsassistenten (WBA).

Ziele: Erhebung von Untersuchungszahlen an weiterbildenden, nicht-universitären Kliniken mit unterschiedlicher Weiterbildungsbefugnis (WBB) und Korrelation zu den WBA.

Methodik: Umfrage an 250 Mitglieder der ALGK („Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte“) und beschreibende, statistische Auswertung (Median-, Minimal- und Maximalwerte).

Ergebnis: 32% der Kliniken aus allen Bundesländern nahmen an der Untersuchung teil, wobei die meisten Rückmeldungen aus Bayern (25%), Nordrhein-Westfalen (25%) und Hessen (13%) kamen. 73% der Kliniken besaßen die volle, 15% 24Mo. und 13% nur 12 Mo. WBB. Trotz der unterschiedlichen WBB unterschieden sich die Kliniken nur geringfügig in der Betten- und Patientenzahl sowie der Zahl an Ober- und Assistenzärzten. Die Dauer der WBB korrelierte zu den absoluten Leistungszahlen, zur Anzahl der Fachärzte Gastroenterologie in der Klinik und zu den abgeschlossenen Weiterbildungen „Innere Medizin und Gastroenterologie“.

Die Korrelation der Leistungszahlen zur WBB war aufgehoben nach einem Bezug auf die Zahl der WBA und kehrte sich um, wenn sie auf die Zahl aller Gastroenterologen (= Chefarzt + Oberärzte Gastroenterologie + WBA Gastroenterologie) berechnet wurden.

Sonografien, Gastroskopien und Koloskopien waren adäquat für die geforderten Richtzahlen in der WBO. Die Zahlen für spezielle Untersuchungen ERCP, Endosonografie, Stents, Manometrien u.a.) waren dagegen relativ niedrig. Insbesondere für die ERCP mit geforderten 150 selbstständig durchgeführten Untersuchungen ist eine flächendeckende Weiterbildung unter den Vorgaben der WBO 2004 nicht umsetzbar.

Schlussfolgerung: Die Inhalte der WBO bedürfen einer Überarbeitung mit dem Ziel, ihre Vermittlung auch flächendeckend realisierbar zu machen. Die Zahlen sollten auch berücksichtigt werden in der Bewertung der Kliniken durch die Landesärztekammern hinsichtlich der zu erteilende Weiterbildungsbefugnis.