Z Gastroenterol 2013; 51 - K305
DOI: 10.1055/s-0033-1352955

Extrakorporale Leberunterstützungsverfahren bei akutem und chronischem Leberversagen

A Kahraman 1, K Wand 2, O Witzke 2, A Canbay 1, A Kribben 2, G Gerken 1
  • 1Uniklinik Essen, Gastroenterologie, Essen, Germany
  • 2Uniklinik Essen, Nephrologie, Essen, Germany

Hintergrund: Das Leberversagen ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung. Extrakorporale Leberersatzverfahren sind neben kausalen und symptomatischen Ansätzen eine der wichtigsten Therapieoptionen bei akutem Leberversagen (ALV) bzw. „acute-on-chronic/cirrhosis“ (AOC) Leberversagen.

Zielsetzung: In dieser retrospektiven Studie wurden zwei Leberersatzverfahren – nämlich Prometheus®-Dialyse sowie therapeutischer Plasmaaustausch (TPA) – unter verschiedenen Aspekten miteinander verglichen.

Patienten und Methoden: Jeweils 20 Patienten pro Behandlungsarm wurden über einen Zeitraum von 3 Monaten behandelt und beobachtet. Während des ersten Therapieblocks wurden fünf Sitzungen durchgeführt (Woche 1), drei weitere Behandlungen fanden in der 2. Woche statt und abschließend drei weitere Behandlungen in der 3. Woche. Die Datenerhebung erfolgte an den Tagen 1, 7, 13, 20, 28 und endgültig an Tag 90.

Ergebnisse: Nach 28 Tagen überlebten bei einer Behandlung mit Prometheus® 13 von 20 Patienten, bei einer Behandlung mit therapeutischem Plasmaaustausch 7 von 20 Patienten (p = 0,11). Nach 3 Monaten überlebten mittels Prometheus®-Dialyse insgesamt 10 Patienten, bei einer Behandlung mit therapeutischem Plasmaaustausch 5 Patienten (p = 0,19). Beide Verfahren führten zu einem signifikanten Abfall des Gesamt-Bilirubins und zu einer Verbesserung klinischer Parameter (Child-Pugh Score, hepato-renales Syndrom und hepatische Encephalopathie). Komplikationsraten (z.B. Infektionen, Blutungen oder System-Clotting) waren bei beiden Verfahren vergleichbar.

Zusammenfassung: Extrakorporale Leberersatzverfahren sind ein effektives und sicheres Verfahren in der Therapie des akuten und chronischen Leberversagens.