Z Gastroenterol 2013; 51 - K299
DOI: 10.1055/s-0033-1352949

Normwertegenerierung der Leber mittels Acoustic Radiation Force Impulse Virtual Touch Tissue Quantification (ARFI-VTTQ) – Elastografie und Vergleich mit Acoustic Radiation Force Impulse Virtual Touch Imaging und Quantification (ARFI-VTIQ) Elastografie – Erste Ergebnisse einer Pilotstudie

T Gräter 1, S Galgenmüller 2, W Kratzer 2, T Seufferlein 2, HJ Brambs 1, S Öztürk 2, M Hänle 2, A Akinli 2
  • 1Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum, Ulm, Germany
  • 2Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum, Ulm, Germany

Einleitung: Leberparenchymerkrankungen bedürfen häufig zur weiteren Abklärung eine Leberbiopsie. Die Acoustic Radiation Force Impulse Virtual Touch Tissue Quantification (ARFI-VTTQ) Elastografie ermöglicht die quantitative Messung der Gewebeelastizität. Mit der neueren Acoustic Radiation Force Impulse Virual Touch Imaging and Quantification (ARFI-VTIQ) Elastografie wird zusätzlich eine visuelle Darstellung der Gewebeelastizitiät ermöglicht. Um diese Methoden an krankhaft verändertem Lebergewebe zuverlässig anwenden zu können, bedarf es der Ermittlung von ARFI-VTTQ- und ARFI-VTIQ-Normwerten an der gesunden Leber.

Ziele: Ermittlung der ARFI-VTTQ- und ARFI-VTIQ-Normwerte der gesunden Leber.

Methodik: Patienten mit bekannter Lebererkrankung wurden ausgeschlossen. Insgesamt wurden 82 freiwillige Probanden (61,0% Frauen, 39,0% Männer; Durchschnittsalter 29,5 ± 10,4 Jahre) untersucht (Siemens Acuson S3000). Alle Probanden wurden mit einer 6C1 Schallsonde (ARFI-VTTQ-Messung) und einer 9L4 Sonde (ARFI-VTIQ-Messung) in MCL kranial und kaudal sowie im rechten und linken Leberlappen in definierten Tiefen gemessen.

Ergebnis: Die ARFI-VTTQ zeigte ein Durchschnittswert von 1,3 m/s (Standardabweichung = 0,3; Min = 0,8; Max = 3,3). Ein Unterschied der ARFI-VTTQ-Werte zwischen Männern und Frauen war nicht signifikant (p = 0,0701). Eine signifikante Korrelation der ARFI-VTTQ-Werte mit dem Alter konnte nicht gezeigt werden (p = 0,1514). Es zeigen sich signifikant unterschiedliche Werte bei der Messung mit der 6C1 Schallsonde und mit der 9L4 Schallsonde (p = 0,0011). Die ARFI-VTIQ-Werte in Leberkapselnaher Messung zeigt signifikant höhere Werte als in tieferen Messregionen. Bei weiblichen Probanden mit Kontrazeptivaeinnahme konnten keine höheren ARFI-VTTQ-Werte gezeigt werden (p = 0,2090).

Schlussfolgerung: ARFI-VTTQ- und ARFI-VTIQ-Werte der gesunden Leber können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Messunterschiede zwischen beiden Schallsonden (6C1, 9L4) sind auf physikalische Gründe zurückzuführen. Eine Fortsetzung der Pilotstudie zur Etablierung von Normwerten wird fortgesetzt und könnte die Grundlage zu weiteren Studien mit Messungen an krankhaft verändertem Leberparenchym bilden.