Z Gastroenterol 2013; 51 - K290
DOI: 10.1055/s-0033-1352940

Messung der Leberelastizität mittels Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) nach orthotoper Lebertransplantation: Evaluierung der Korrelation mit klinischen Faktoren, nicht-invasiven Markern und Histologie in der klinischen Routine

D Wildner 1, D Strobel 1, RS Görtz 1, W Hohenberger 2, MF Neurath 1, S Zopf 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Germany

Einleitung: Die ARFI-Messung ist eine etablierte diagnostische Methode zur nicht-invasiven Quantifizierung der Leberfibrose/-Zirrhose bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen. Bei Patienten nach orthotoper Lebertransplantation (OLT) existieren bislang noch keine ausreichenden Daten und Standardwerte aus der klinischen Routinemessung.

Ziele: Das Ziel dieser Arbeit war die Definition von ARFI-Standardwerten bei Patienten nach OLT in der klinischen Routineuntersuchung. Zudem erfolgte eine Korrelation der ARFI-Messwerte mit klinischen Daten, nicht-invasiven Markern und der Histologie.

Methodik: 56 Patienten wurden nach schriftlicher Aufklärung von 03/12 bis 02/13 prospektiv in die Studie eingeschlossen. Nach Anamnese, körperlicher Untersuchung und Blutentnahme erfolgte eine Standard-B-Bild-Sonografie und Doppler-Sonografie der Pfortader und A. hepatica. Hiernach erfolgten mindestens 10 valide ARFI-Messungen im linken (Segment III) und rechten (Segment VII) Leberlappen.

Ergebnisse: Die mittlere Scherwellengeschwindigkeit in unserer Kohorte war 2,0 ± 0,95 m/s im linken und 1,4 ± 0,64 m/s im rechten Leberlappen, womit sich ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Leberlappen zeigte (p < 0,001). Der histologische Fibrosestatus (n = 24) korrelierte mit der ARFI-Messung (r = 0,661, p < 0,001) bei nichtviralen Grunderkrankungen der Leber. Die mittlere Scherwellengeschwindigkeit bei histologisch höhergradiger Fibrose (F3 – 4) war gemessen im Lebersegment VII signifikant erhöht mit 2,9 ± 0,41 m/s (p < 0,001). Ferner ergab sich eine Korrelation der ARFI-Werte mit der Höhe der Leberenzyme und auch nicht-invasiver Fibrosetests, wie dem APRI-Score.

Schlussfolgerung: Die ARFI-Elastografie korreliert gut mit klinischen Markern bei Patienten nach OLT. Dieses kann dazu beitragen, in der klinischen Routine schnell während der Ultraschalluntersuchung eine Aussage über den aktuellen Zustand des Lebertransplantates unabhängig von unklaren B-Bild- oder Duplex-Parametern zu erhalten.