Z Gastroenterol 2013; 51 - K281
DOI: 10.1055/s-0033-1352931

„Schluckballon“ – ein neues Magenballonverfahren zur Gewichtsreduktion bei Patienten mit Übergewicht und Adipositas Grad 1

T Horbach 1, im Namen der European Obalon Study Group
  • 1Stadtkrankenhaus Schwabach, Adipositasreferenzzentrum, Schwabach, Germany

Einleitung: Magenballons werden seit vielen Jahren additiv zu Diäten zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Das vorgestellte Verfahren ermöglicht die Applikation der Ballons durch Schlucken, eine Endoskopie ist erst nach Gewichtsreduktion zur Entfernung erforderlich.

Methodik: Jeder Ballon ist in eine Gelatinekapsel eingehüllt, die sich nach Erreichen des Magens auflöst. Die Füllung erfolgt mit 250 ml Gas. Bis zu drei Ballons können während des Behandlungszeitraums appliziert werden. Probleme wie initiale Übelkeit, frequentes Erbrechen und epigastrische Schmerzen treten bei diesen Ballons seltener auf, als bei den herkömmlichen mit bis zu 700 ml befüllten Systemen. Eine prospektive Multicenterstudie wurde zwischen Juli und November 2012 in 11 europäischen Zentren durchgeführt (110 Patienten, mittleres Alter 42,2 ± 12,2, mittlerer initialer BMI 33,1 ± 5,6 kg/m2). Nach Abschluss der Behandlungszeit konnten alle Ballons komplikationslos endoskopisch entfernt werden.

Ergebnis: Keine Verfahrensbezogene Mortalität. 75 Patienten (51,8%) erhielten einen zweiten, 6 (5,5%) einen dritten Ballon zwischen der zweiten und elften Woche nach initialer Platzierung. Zum Zeitpunkt der Ballonentfernung betrug der mittlere Gewichtsverlust 8,0 ± 5,8 kg, der mittlere Exzess Weight Loss 50,2 ± 72,5%, der mittlere BMI Rückgang 2,8 ± 1,9 kg/m2. Die häufigsten Nebeneffekte waren Übelkeit (10,1%) und Erbrechen 6,7%). Die Magenschleimhaut war bei der Ballonentfernung in der Regel nicht alteriert. Ein (0,9%) nicht-hämorrhagisches Ulkus wurde beobachtet, der Patient hatte allerdings während der Behandlung entgegen des Protokolls NSAR eingenommen. Eine (0,9%) oberflächliche Lazeration des Ösophagus trat bei der Ballonentfernung bei einem Patienten mit vorher nicht diagnostizierter eosinophiler Ösophagitis auf, diese heilte folgenlos aus.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der ersten Kohorte von 110 Patienten der europäischen Multicenterstudie zeigen hohe Implantatsicherheit, gute Tolerierbarkeit des Ballons und gute Gewichtsreduktion in einem dreimonatigem Behandlungszeitraum.