Z Gastroenterol 2013; 51 - K449
DOI: 10.1055/s-0033-1352922

Therapie von benignen biliären Stenosen mit einem voll gecoverten selbst-expandierendem Metallstent: Zwischenanalyse einer multizentrischen, prospektiven Studie

A Schmidt 1, F Fanelli 2, F Fiocca 2, A Hoffmeister 3, M Kraft 4, M Lerch 5, W van Steenbergen 6, K Caca 7
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Gastroenterologie, Ludwigsburg, Germany
  • 2Sapienza University of Rome, Rom, Italy
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • 4Diakonie Krankenhaus, Rotenburg (Wümme), Germany
  • 5Universitätsklinikum Greifswald, Greifswald, Germany
  • 6Universitätsklinikum Leuven, Leuven, Belgium
  • 7Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Germany

Einleitung: Die endoskopische Therapie von benignen Gallengangstenosen mit voll gecoverten selbstexpandierenden Metallstents (fcSEMS) ist ein neueres Therapieverfahren, wobei die optimale Therapiedauer unklar und bisherige Studien eine hohe Migrationsrate der Stents zeigten

Ziele: Evaluierung von Effektivität und Sicherheit des temporären Einsatzes eines fcSEMS in der Therapie von benignen Gallengangstenosen.

Methodik: Prospektive, multizentrische Studie. Patienten mit benigner Gallengang-Stenose wurde ein voll PTFE-gecoverter SEMS (VIABIL®, Fa, GORE) endoskopisch oder perkutan implantiert. Der Stent wurde nach 9 Monaten extrahiert und die Patienten über weitere 15 Monate nachbeobachtet.

Ergebnis: Bisher wurden 32 (von 40) Patienten in die Studie eingeschlossen. Ursache der Stenose war: Chron. Pankreatitis (n = 19), Anastomosenstenose (n = 5), rezidiv. Choledocholithiasis (n = 3 Patienten), Iatrogene Gallengangverletzung (n = 3), Post-EPT-Stenose und kryptogene Ursache (je n = 1). 22/32 Patienten waren endoskopisch vorbehandelt. Alle fcSEMSs wurden erfolgreich endoskopisch (n = 25) oder perkutan (n = 7) implantiert. Die kumulativen 1-Monats-, 3-Monats-, 6-Monats-Offenheitsraten waren 100%, 93,1% und 82,3%. Bisher wurde der Stent bei 14 Patienten nach einer medianen Zeit von 232 (8 – 337) Tagen ohne Komplikationen entfernt. Bei 8/14 Patienten handelte es sich um eine geplante Stententfernung nach Komplettierung der Therapie nach 9 Monaten. In 6 Fällen wurde der Stent früher wegen folg. Komplikationen entfernt: Stentverschluss (n = 2), Cholangitis (n = 1), akute Pankreatitis (n = 1), Cholecystitis und Choledocholithiasis (n = 1) oder vor Pankreaskopfresektion (n = 1). Es traten keinerlei (0/32) Stentmigrationen auf. Nach Stententfernung war die Stenose bei 12 von 14 Patienten entweder nicht mehr nachweisbar oder hatte sich deutlich gebessert. 6-Monats-Follow-up Daten nach Stentextraktion wurden bisher bei 5 Patienten erhoben, bei diesen zeigte sich in keinem (0%) eine Rezidiv-Stenose.

Schlussfolgerung: fcSEMS sind eine effektive Therapieoption bei benignen Gallengangstenosen. Neuentwicklungen im Stentdesign ermöglichen eine gute Extrahierbarkeit selbst nach 9 Monaten bei trotzdem sehr geringer Migrationsrate.