Z Gastroenterol 2013; 51 - K445
DOI: 10.1055/s-0033-1352919

Direkt perorale Cholangioskopie mit ultradünnen Gastroskopen – Analyse der initialen Lernphase

J Weigt 1, A Kandulski 1, P Malfertheiner 1
  • 1Uniklinik Magdeburg, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany

Einleitung: Die direkte perorale Cholangioscopy (POCS) gewinnt in der Bildgebung der Gallenwege zunehmend an Bedeutung. Obwohl der klinische Nutzen, und die technische Durchführung gut untersucht sind, gibt es kaum Daten über den Lernvorgang dieser Technik.

Ziele: Untersuchung des Lernprozesses sowie des technischen Erfolgs der POCS an einem Universitätsklinikum.

Methodik: Bei allen Patienten erfolgte zunächst eine ERCP mit Darstellung der Gallenwege und Durchführung einer Sphinkerotomie unmittelbar vor der POCS. Nach Entfernen des Duodenoskops erfolgte die Intubation des Duodenums mit einem ultradünnen Gastroskop (Fujifilm EG530NP). Die Intubation der Gallenwege erfolgte mit der Ballon-Anker Technik. Alle Untersuchungen erfolgten mir Wasserspülung der Gallenwege ohne jegliche Luftinsufflation. Alle erkennbaren Läsionen wurden bioptiert. Neben den klinischen Daten wurden insbesondere die Intubationszeiten untersucht und als technischer Erfolgsmarker definiert.

Ergebnis: Insgesamt wurden 28 Patienten untersucht. Bei 24/28 (86%) Patienten war die Intubation erfolgreich. Gründe für eine erfolglose Intubation waren ein zu schmaler Gallengang, ein juxtapapilläres Divertikel sowie ein großer Papillentumor. Die durchschnittliche Intubationszeit betrug 9,5 min. (3 – 23 min.). Die durchschnittliche Intubationszeit änderte sich nicht signifikant über die Zeit (R2= –0,05) wobei die Varianz der Werte in der ersten Hälfte der Untersuchungen größer war (35,7 min.) als in der zweiten Hälfte der Untersuchungen (13,5 min.). Komplikationen raten nicht auf.

Schlussfolgerung: Obwohl die direkte perorale Cholangioskopie mit ultradünnen Gastroskopen eine technisch anspruchsvolle Untersuchung darstellt, scheint der der erkennbare Lernprozess der POCS, zumindest für erfahrene Untersucher, nicht sehr langwierig zu sein.