Z Gastroenterol 2013; 51 - K444
DOI: 10.1055/s-0033-1352918

Effizienz und Sicherheit der direkten transnasalen Cholangioskopie mit einem ultra-dünnem Cholangioskop: Ergebnisse einer großen prospektiven Kohortenanalyse

V Meves 1, C Ell 1, J Pohl 1
  • 1Dr. Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden, Medizinische Klinik II, Wiesbaden, Germany

Einleitung: Die direkte Cholangioskopie (DC) mit einem ultradünnen Endoskop ist in freehand-cannulation-Technik des Ductus Hepaticus Communis eine erfolgsversprechende Technik für die Beurteilung und Therapie von Cholangiopathien. Bis heute wurden nur Studien mit wenigen Patienten veröffentlicht.

Ziele: Auswertung der totalen technischen Erfolgs- und Komplikationsraten der direkten Cholangioskopie in einer großen unizentrischen prospektiven Kohortenanalyse.

Methodik: Es wurden 100 direkte Cholangioskopien bei 84 Patienten mit biliären Erkrankungen in diese Studie prospektiv eingeschlossen.

Ergebnisse: Bei 34 Fällen mit kleiner oder mittlerer Papillotomie wurde eine Sphinkteroplastie mit einem 10 mm Dilatationsballon vor der direkten Cholangioskopie durchgeführt. Die intraduktale Region des Interesses wurde bei 87% der Prozeduren erreicht. Die beabsichtigten Interventionen konnten in 81 Fällen durchgeführt werden (93,1%), schlugen jedoch bei 6 Prozeduren fehl (6,9%). Bei Patienten ohne signifikante Striktur war die Exploration der Gallengänge jenseits der Bifurkation nur bei 10,8% der Fälle möglich. Die mittlere Prozedurdauer betrug 38,6 ± 12,2 Minuten. Komplikationen traten bei 12 Prozeduren auf (12%) und wurden konservativ therapiert.

Schlussfolgerung: Die direkte Cholangioskopie ist eine sichere Methode und erlaubt eine hochauflösende Untersuchung mit einer großen Anzahl an therapeutischen Optionen in den Gallenwegen in der Mehrzahl der Patienten mit biliären Erkrankungen. Der Zugang der DC ist jedoch beschränkt auf den Ductus Hepaticus Communis. Die Pathologien der intrahepatischen Äste jenseits der Bifurkation sind daher keine gute Indikation zur Durchführung einer DC. Allerdings befinden sich 80% der Cholangiopathien im Bereich des Ductus Hepaticus Communis.