Z Gastroenterol 2013; 51 - K277
DOI: 10.1055/s-0033-1352917

Die flexibel-endoskopische Vollwandresektion im GI-Trakt: Erste Erfahrungen mit einem neuartigen, OTSC-basierten Aufsetzkappen-System (FTRD – full thickness resection device)

T Kratt 1, D Stüker 1, F Graepler 1, M Schenk 2, P Adam 3, M Götz 1, A Königsrainer 2
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Interdisziplinäre Endoskopie, Tübingen, Germany
  • 2Universitätsklinik Tübingen, Allgemeinchirurgie, Tübingen, Germany
  • 3Universitätsklinik Tübingen, Pathologie, Tübingen, Germany

Die endoskopische Polypektomie, die Mukosaresektion sowie die en-bloc-Befundentfernung mittels submukosaler Dissektionstechniken (ESD) sind mittlerweile etablierte Techniken zur Adenom- bzw. Frühkarzinom-Therapie im GI-Trakt. Grenzen der Verfahren liegen bei (submukösen) Tumoren mit Infiltration der Lamina muscularis propria oder bei ausgeprägter Narbenbildung nach vorausgegangener Teilpolypektomie bzw. bei Rezidiven. Hier wäre ein flexibel einsetzbares Vollwandresektionsverfahren hilfreich.

Das OTSC-System (Over-The-Scope-Clip, Fa. Ovesco) ist ein endoskopisches Clip-System, welches sich seit 2006 im klinischen Einsatz befindet und vorwiegend für die Behandlung von gastrointestinalen Blutungen, von postoperativen Komplikationen wie Anastomoseninsuffizienzen und Fisteln wie auch für den Verschluss von (iatrogenen) Wanddefekten des GI-Traktes Verwendung findet.

Darauf aufbauend wurde ein neuartiges Aufsetzkappen-Kombinationssystem entwickelt (FTRD, full thickness resection device), mit dessen Hilfe mittels Einsaugtechnik und/oder spezieller Greifer mit einem flexiblen Endoskop eine sichere Vollwandresektion im GI-Trakt realisiert werden kann (in Überlebens-Tierversuchen Colon-Vollwandresektionen bis 4 cm Durchmesser machbar). Dabei wird zunächst das zu entfernende Gewebe in die Plastikkappe verbracht, dann der OTSC-Clip ausgelöst (und damit die Läsion noch vor der Resektion verschlossen) und abschließend eine Entfernung des Tumors durch eine in der Spitze der Kappe platzierte Schlinge realisiert. Wir möchten unsere Erfahrungen mit dem System nach klinischer Anwendung bei 8 Patienten darstellen (Therapie jeweils 4mal im Magen bzw. im Colorektum).