Z Gastroenterol 2013; 51 - K273
DOI: 10.1055/s-0033-1352913

3 Jahreserfahrungen zur Stentfixierung mithilfe des OTSC-Systems

M Fähndrich 1, M Sandmann 1, S Rolffs 1, T Pohl 2, K Mundt 1, E Ossowski 1, M Heike 1
  • 1Klinikum Dortmund, Endoskopie und Gastroenterologie, Dortmund, Germany
  • 2Praxisgemeinschaft Feeken & Pohl, Münster, Germany

Einleitung: Die Stentmigration ist insbesondere bei vollgecoverten selbstexpandierenden Metallstents (SEMS) eines der größten Probleme und liegt lage- und indikationsabhängig bei bis zu 30%. Sowohl verschiedene Stentmodifikationen im Design, als auch die bisherigen Fixierungshilfen erbrachten nur eine unzureichende Senkung der Stentdislokationsrate. Mit dem „over the scope clipping system“ (OTSC-System) steht eine Methode zur Verfügung, vollwanddurchgreifend Gewebe dauerhaft zu adaptieren. Aufbauend auf diesen Erfahrungen setzten wir das Clipsystem ein, um eine feste und dauerhafte Fixation des SEMS an die umgebende Wand zu erzielen.

Methode: In 25 Fällen bei benigner Indikation (Anastomoseninsuffizienz, therapierefraktäre Narbenstenose, Fistel und Ruptur) in den Lokalisationen Ösophagus, Dünndarm und Rektum erfolgte eine Fixierung des vollgecoverten SEMS mithilfe des OTSC-Systems an die Wand unter Verwendung eines Hakenmauls. Nach Beendigung der Stenttherapie nach durchschnittlich 6 Wochen erfolgte die Entfernung, indem der Clip vorher mithilfe eines Neodym-YAG Laser destruiert und dann der Stent extrahiert wurde.

Ergebnis: Bei allen Patienten gelang die Fixierung des Stents komplikationslos und eine Migration trat hierunter nicht auf. Die Destruktion des Clips und die Stentextraktion verliefen komplikationslos. In einem Fall musste das OTSC-System bei Lage im proximalen Ösophagussphinkter aufgrund von Intoleranz nach zwei Tagen entfernt und der Stent ohne Fixierung belassen werden. In zwei Fällen war bei Beendigung der Stenttherapie der Clip von der Wand bereits gelöst und der Stent konnte direkt gezogen werden. In diesen drei Fällen war ebenfalls keine Migration beobachtet worden.

Schlussfolgerung: Die Anwendung des OTSC-Systems zur Fixierung eines SEMS stellte sich in unserer Untersuchung als sichere und praktikable Methode dar und konnte zu 100% eine Stentdislokation verhindern. Durch Bestätigung dieses sehr guten Ergebnisses in weiteren Studien, kann die oben beschriebene Methode die Lösung des Stentmigrationsproblems bedeuten.