Z Gastroenterol 2013; 51 - K270
DOI: 10.1055/s-0033-1352910

Endoskopische Blutstillung mit absorbierbaren modifizierten Polymeren (AMP®; EndoClot™) – erste Erfahrungen im oberen Gastrointestinaltrakt

AS Sörensen 1, G Kalmar 2, A Schmidt 1, K Caca 1
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie, Ludwigsburg, Germany
  • 2Sana Krankenhaus Gerresheim, Medizinische Klinik, Düsseldorf, Germany

Hintergrund: Die obere gastrointestinale Blutung ist eine der Hauptindikationen zur endoskopischen Intervention. Zur Blutstillung haben sich verschiedene Verfahren etabliert. Im Allgemeinen wird eine Kombination aus zwei Verfahren angewandt – beispielsweise Hämoclips und ein Injektionsverfahren. In den letzten Jahren wurden die Möglichkeiten zur Blutstillung durch Puder-basierte Verfahren erweitert. Hierzu gehören die absorbierbaren modifizierten Polymere (AMP®; EndoClot™) – eine durch das Endoskop zu applizierende organische Substanz.

Ziel: Im Rahmen von bestimmten chirurgischen Interventionen konnte die Wirksamkeit von AMP® bereits gezeigt werden. Für den Einsatz im oberen Gastrointestinaltrakt gibt es allerdings nur wenige Daten. Daher berichten wir hier über Erfahrungen aus unserer Endoskopie-Einheit.

Ergebnisse: Im Zeitraum von Februar 2012 bis März 2013 verwendeten wir AMP® bei acht Patienten. Die behandelten Läsionen befanden sich im Ösophagus (n = 1), im Magen (n = 4), im Duodenum (n = 2) und im Jejunum (n = 1). In sieben Fällen erfolgte der Einsatz von EndoClot™ bei aktiv blutenden Läsionen; in einem Fall nach einer Mukosaresektion im Duodenum. Vier der Patienten waren bereits durch eine Injektionstherapie vorbehandelt. Eine Rezidivblutung wurde bei fünf Patienten beobachtet – bei drei davon innerhalb von 72 Stunden. Die Rezidivblutungen konnten in drei Fällen durch eine erneute Applikation von AMP® definitiv gestillt werden. In zwei Fällen waren allerdings wiederholte Interventionen mit verschiedenen Blutstillungsverfahren notwendig. Komplikationen oder Nebenwirkungen im Rahmen der Anwendung von EndoClot™ konnten nicht dokumentiert werden.

Schlussfolgerung: Diese Daten lassen eine gewisse Effektivität der AMP® im Rahmen der endoskopischen Blutstillung vermuten. Jedoch werden weitere Daten benötigt, um die Indikationen (z.B. schwer erreichbare Lokalisation der blutenden Läsion) für den Einsatz dieses Verfahrens genauer zu definieren und um gegenüber den etablierten Blutstillungsverfahren einen Benefit zu zeigen.