Z Gastroenterol 2013; 51 - K266
DOI: 10.1055/s-0033-1352906

Das Buried Bumper Syndrom: Endoskopische Therapiemöglichkeiten als Alternative zur operativen Entfernung

I Reiffenstein 1, A Genthner 1, W Schmidt-Tänzer 1, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum, Hanau, Germany

Einleitung: Das Buried Bumper Syndrom oder auch das Syndrom der eingewachsenen PEG-Sonde ist eine seltene Spätkomplikation nach perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG). Durch kontinuierlichen Druck durch die innere Halteplatte auf die Magenschleimhaut kommt es zu einem Proliferationsreiz der Magenschleimhaut und schließlich, bei fehlender Mobilisation, zum Einwachsen der PEG-Sonde und nachfolgender Dysfunktion.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Januar 2001 bis Dezember 2012 wurden retrospektiv die Daten von 1080 Patienten ausgewertet, bei denen eine PEG-Sonde implantiert wurde. Bei 21 Patienten (21/1080; 1,94%) kam es zu einem Buried Bumper Syndrom. Bei komplett eingewachsener Halteplatte wurde versucht mittels Needle-knife oder einem Papillotom die Halteplatte in 1 – 3 Gastroskopien freizuschneiden.

Ergebnisse: Bei 14 Patienten konnte die innere Halteplatte erfolgreich mobilisiert oder entfernt werden. Eine Mobilisation gelang bei 6 Patienten bereits in der ersten Intervention, bei 8 Patienten waren bis zu 3 Interventionen notwendig. 4 dieser Patienten hatten eine nur partiell eingewachsene Halteplatte, wo eine Mobilisation mittels Zange oder Schlinge gelang. Bei den restlichen Patienten wurde die PEG-Sonde mittels Papillotom oder Needle-Knife frei geschnitten. 2 Patienten verstarben postinterventionell (Eine Pneumonie, nicht interventionsbedingt, eine unstillbaren arteriellen Blutung interventionsbedingt, die auch durch Unterspritzung mit Suprarenin nicht gestillt werden konnte). Eine Patientin entwickelte postinterventionell, nach Freischneidung der Halteplatte mit dem Papillotom, stärkste abdominelle Schmerzen. Radiologisch zeigte sich freie Luft. Intraoperativ wurde eine kleine Perforationsstelle im Bereich der Halteplatte gesehen, die Halteplatte war in das Peritoneum gewandert.

Insgesamt mussten 5 Patienten wurden in die chirurgische Abteilung zur operativen PEG-Sonden-Revision.

Schlussfolgerung: Bei einem Buried Bumper Syndrom ist die endoskopische Entfernung der PEG-Sonde mittels Needle-knife oder Papillotom eine sichere Alternative zur Operation. Es erfordert einen erfahrenen Interventionalisten, zusätzlich ist eine hohe Lernkurve zu beobachten. In den meisten Fällen ist daher heute eine operative Revision nicht mehr erforderlich.