Z Gastroenterol 2013; 51 - K262
DOI: 10.1055/s-0033-1352902

Rücken- oder Seitlage? Einfluss der Körperposition auf Patientensicherheit und Untersuchungsergebnisse in der Koloskopie. Eine Zwischenauswertung der PACE Studie

P Klare 1, R Huth 1, RM Schmid 1, S von Delius 1
  • 1Klinikum rechts der Isar/TU München, II Medizinische Klinik, München, Germany

Einleitung: Die Leitlinie zur Sedierung in der Endoskopie empfiehlt die Verwendung von Propofol. Eine mögliche Nebenwirkung des Medikaments ist das Auftreten von Hypoxämien. Ein Zusammenhang zwischen Körperposition und Atemwegszwischenfälle während der Koloskopie unter Sedierung ist bislang nicht untersucht.

Ziele: Einfluss der Patientenlagerung (Rücken- versus Linksseitenlage) auf die Inzidenz von respiratorsichen Komplikationen während der Koloskopie unter Sedierung mit Propofol.

Methodik: Multizentrische, offene, prospektiv-randomisierte Interventionsstudie. Primärer Endpunkt ist die relative Häufigkeit des Auftretens einer Hypoxämie (SpO2 < 90%) während Propofolsedierung in Linksseitenlage (Interventionsgruppe) im Vergleich zur Durchführung der Koloskopie in Rückenlage (Kontrollgruppe). In der Fallzahlplanung wurde eine Gesamtzahl von 412 Patienten errechnet. Eine geplante Zwischenauswertung erfolgte nach 206 Patienten.

Ergebnis: In der Zwischenauswertung konnten 98 bzw. 99 Datensätze der Kontroll- und Interventionsgruppe ausgewertet werden (Drop-out Rate 4,4%). Es bestand kein Unterschied hinsichtlich Alter, Geschlecht oder BMI in beiden Gruppen. Die Zökumintubationszeit und Polypendetektionsrate unterschieden sich nicht. Ebenso ergaben sich in beiden Gruppen vergleichbare Werte für Patientenzufriedenheit und Propofolbedarf. In 47 Fällen wurden Patienten der Interventionsgruppe zeitweise in die Rückenlage verbracht. Nur 20 Patienten der Kontrollgruppe wurden passager auf die linke Seite umgelagert (p = 0,001). In der intention-to-treat Auswertung ergab sich kein Unterschied hinsichtlich des primären Endpunktes (9 versus 10 Hypoxämien, p = 0,83), jedoch waren 9 von 10 Patienten der Interventionsgruppe zum Zeitpunkt der Hypoxämie auf den Rücken zurückgelagert worden.

Schlussfolgerung: Die Koloskopie unter Sedierung mit Propofol ist sowohl in Rücken- als auch in Seitlage praktikabel. In der intention-to-treat Analyse der Zwischenauswertung zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich des primären Endpunktes, 9 von 10 Hypoxämien in der Interventionsgruppe traten allerdings nach Umlagern auf den Rücken auf.