Z Gastroenterol 2013; 51 - K256
DOI: 10.1055/s-0033-1352896

Molekulares Imaging mit fluoreszensgekoppelten Muc-2 Antikörpern ermöglicht eine hoch-spezifische Diagnose des Barrett-Ösophagus

H Neumann 1, M Vieth 2, C Günther 1, MF Neurath 1, R Atreya 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum, Bayreuth, Germany

Einleitung: Der Barrett-Ösophagus (BÖ) stellt eine Präkanzerose des distalen Ösophagus dar, die durch gastroösophagealen Reflux ausgelöst wird. Das Prinzip der molekularen Bildgebung besteht in der Darstellung fluoreszensgekoppelter Marker mittels konfokaler Laser Endomikroskopie (CLE).

Ziele: Evaluierung der molekularen Bildgebung mit einer neu entwickelten, hochspezifischen Sonde für die Diagnostik des BÖ.

Methodik: Patienten mit langem Barrett-Segment wurden eingeschlossen. Biopsien wurden für die histologische Sicherung und für die molekulare Bildgebung entnommen. Das becherzellspezifische Muc-2 wurde mit Fluoresceinisothiocyanat (FITC) gekoppelt und dann topisch auf den Ösophagusbiopsien appliziert. Anschließend wurde die CLE durchgeführt. Die konfokalen Bilder wurden von 2 Untersuchern unabhängig voneinander ausgewertet. Goldstandard der Diagnose eines BÖ war der histopathologische Befund.

Ergebnis: Insgesamt wurden von jedem Untersucher 300 konfokale Bilder ausgewertet. Die molekulare Bildgebung erreichte für die Diagnose des BÖ eine Sensitivität von 98,9%, eine Spezifität von 88,2% und eine Genauigkeit von 97,5%. Der positiv und der negative Vorhersagewert betrug 98,3% und 91,8%. Die Interobserver- und Intraobserver-Übereinstimmung zeigte einen Kappa-Wert von 0,8597 und 0,9521.

Schlussfolgerung: Die molekulare Bildgebung mit der neuen fluoreszensgekoppelten Muc-2 Sonde zeigte hervorragende Ergebnisse für die Diagnose des BÖ. Dieser Ansatz soll jetzt in ein in vivo Setting übertragen werden, um die Diagnostik und Überwachung von Patienten mit einem BÖ weiter zu verbessern.