Z Gastroenterol 2013; 51 - K254
DOI: 10.1055/s-0033-1352894

Entwicklung einer neuen Klassifikation zur konfokalen Laser Endomikroskopie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

H Neumann 1, E Coron 2, K Mönkemüller 3, MF Neurath 1, M Vieth 4
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Centre Hospitalier Universitaire, Nantes, France
  • 3University of Alabama at Birmingham, Birmingham, United States
  • 4Klinikum, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die konfokale Laser Endomikroskopie (CLE) ermöglicht die Gewinnung einer optischen Biopsie während der endoskopischen Untersuchung. Erstmalig hat nun ein internationales Expertenkomitee eine einheitliche Klassifizierung des CLE-Befundes bei Patienten mit CED formuliert.

Ziele: Entwicklung und Validierung einer einheitlichen Klassifikation des CLE-Befundes bei Patienten mit CED.

Methodik: Patienten mit bekanntem M. Crohn oder C. ulcerosa wurden eingeschlossen. Zunächst erfolgte eine Begutachtung von 25 Videosequenzen zur Entwicklung der neuen Klassifikation. Schließlich evaluierten alle Teilnehmer weitere 100 Videosequenzen zur Validierung der neuen Klassifikation. Als Goldstandard galt jeweils der histopathologische Befund.

Ergebnis: Basierend auf unterschiedlichen Gefäß- und Kryptenarchitekturstörungen wurde eine neue CLE Klassifikation für CED formuliert. Die Interobserver-Übereinstimmung war gut für Gefäß- und Architekturveränderungen mit Kappa-Werten von 0,7737 (95% KI: 0,6475 – 0,8999) und 0,6311 (95% KI: 0,4776 – 0,7846). Auch die Intraobserver-Übereinstimmung für Gefäß- und Architekturveränderungen war gut mit Kappa-Werten von 0,7541 (95% KI: 0,4931 – 1) und 0,6753 (95% KI: 0,3837 – 0,9669). Die Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit der neuen Klassifikation für die Vorhersage einer mikroskopischen Entzündung in makroskopisch entzündungsfreier Schleimhaut betrug 94%, 81% und 87%. Der positive und der negative Vorhersagewert betrug 82% und 94%.

Schlussfolgerung: Erstmalig wurde eine einheitliche Klassifikation für die Evaluierung des Schleimhautbefundes mittels CLE bei CED durch ein internationales Expertenkomitee formuliert und evaluiert. Die Klassifikation erlaubt die Vorhersage mikroskopischer Entzündung in makroskopisch entzündungsfreier Schleimhaut. Die abschließenden Daten sollen auf dem Jahreskongress der DGVS präsentiert werden.