Z Gastroenterol 2013; 51 - K250
DOI: 10.1055/s-0033-1352890

Virtuelle Chromoendoskopie zur Vorhersage einer Nahrungsmittelallergie – Eine Beobachtungsstudie

H Neumann 1, M Vieth 2, GE Tontini 1, MF Neurath 1, Y Zopf 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die Nahrungsmittelallergie stellt eine Antwort des Immunsystems auf Nahrunsgmittelantigene dar und wird über IgE und IgE unabhängige Mechanismen vermittelt. Vorhergehende Studien konnten bereits zeigen, dass Patienten mit schwerer Nahrungsmittelallergie diskrete, unspezifische Veränderungen der Schleimhaut zeigen können.

Ziele: Evaluierung, ob die high-definition Endoskopie in Kombination mit der virtuellen Chromoendoskopietechnik i-scan mukosale Veränderungen bei Patienten mit Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie sichern kann.

Methodik: Patienten mit chronisch abdominellen Schmerzen und Diarrhö wurden prospektiv eingeschlossen. Zunächst wurde ein standardisiertes Anamnesegespräch mit den Patienten durchgeführt. Anschließend erfolgte eine Ileokoloskopie, wobei die Mukosa des terminalen Ileums, Zökums und des rektosigmoidalen Übergangs mit i-scan beurteilt wurde. Weiterführend wurde eine Lavagediagnostik in den zuvor mit i-scan untersuchten Arealen durchgeführt aus der 13 verschiedene Marker, einschließlich TNF-Alpha und IgE, bestimmt wurden. Abschließend wurden Biopsien für eine weitergehende histopathologische Untersuchung des Gewebes entnommen.

Ergebnis: Insgesamt wurden 26 Patienten eingeschlossen (19 Frauen; Altersmedian 46 Jahre, Range 50 – 68 Jahre). Basierend auf dem klinischen Interview und der Lavagediagnostik wurde bei 60% der Patienten eine Nahrungsmittelallergie diagnostiziert. Die high-definition Endoskopie mit i-scan zeigte bei diesen Patienten eine lymphatische Hyperplasie, ein leichtes Mukosaerythem und ein verwaschenes Gefäßmuster. Basierend auf diesen Veränderungen konnte i-scan mit einer Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von jeweils 85%, 89% und 86% eine Nahrungsmittelallergie vorhersagen. Der positive und negative Vorhersagewert betrug jeweils 92% beziehungsweise 80%.

Schlussfolgerung: Die high-definition Endoskopie in Kombination mit der virtuellen Chromoendoskopietechnik i-scan kann minimale Schleimhautveränderungen bei Patienten mit Verdacht auf Nahrungsmittelallergie demaskieren, die hoch prädiktiv für die Erkrankung sind.