Z Gastroenterol 2013; 51 - K249
DOI: 10.1055/s-0033-1352889

Die virtuelle Chromoendoskopietechnik i-scan führt zur erhöhten Detektion rechtsseitiger Kolonadenome im Vergleich zur high-definition Weißlichtendoskopie

H Neumann 1, M Vieth 2, C Günther 1, GE Tontini 1, R Atreya 1, J Siebler 1, MF Neurath 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum, Bayreuth, Germany

Einleitung: Die wirksamste Vorsorge des Kolonkarzinoms ist die Koloskopie. Unumstritten ist jedoch, dass bei der Koloskopie bis zu 20% der wesentlichen Befunde übersehen werden können. Jüngste Daten zeigen weiterhin, dass die Koloskopie sogar scheinbar keinen Einfluss auf das Auftreten rechtsseitiger kolorektaler Karzinome zu haben scheint.

Ziele: Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob die Durchführung von i-scan im rechtsseitigen Kolon zur zusätzlichen Detektion kolorektaler Polypen im Vergleich zur high-definition Weißlichtendoskopie (HD-WL) führen kann und inwieweit dies mit einem zusätzlichen Zeitaufwand verbunden ist.

Methodik: Patienten die sich zur Durchführung einer Vorsorgekoloskopie vorstellten wurden prospektiv eingeschlossen. Patienten mit eingeschränkter Kolonvorbereitung wurden ausgeschlossen. Das rechte Kolon wurde zunächst mit HD-WL, danach mittels i-scan untersucht.

Ergebnis: 300 Patienten (40% Frauen; Altersmedian 61 Jahre) wurden prospektiv eingeschlossen. 76 Polypen (mittlerer Durchmesser 9,2 mm; Range 2 – 40 mm) wurden in der HD-WL Gruppe detektiert. i-scan detektierte zusätzlich 61 Polypen (mittlerer Durchmesser 3,7 mm; Range 2 – 10 mm). In der HD-WL Gruppe wurden histologisch 22 hyperplastische Läsionen und 54 Adenome gesichert, zusätzlich wurde 12 Karzinome diagnostiziert. i-scan detektierte zusätzliche 12 hyperplastische Läsionen, 48 Adenome und 1 Tumor (2 mm Schwannom). Insgesamt detektierte i-scan signifikant mehr kolorektale Läsionen und mehr Adenome (P < 0,001). Der zusätzliche Zeitaufwand für die Untersuchung des rechten Kolon mit i-scan betrug im Durchschnitt 157 Sekunden.

Schlussfolgerung: Die zusätzliche Untersuchung des rechten Kolon mit i-scan benötigt weniger als 3 Minuten und ist mit einer signifikant erhöhten Adenomdetektion verbunden. Damit hat die Technik das Potential die Qualität der Vorsorgekoloskopie weiter zu verbessern.