Z Gastroenterol 2013; 51 - K241
DOI: 10.1055/s-0033-1352881

Eine alternative Methode der Probenverarbeitung nach endosonographisch gestützter Feinnadelaspiration

T Pickartz 1, M Evert 2, MM Lerch 1, U Wahnschaffe 3
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Innere Medizin A, Greifswald, Germany
  • 2Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Pathologie und Neuropathologie, Greifswald, Germany
  • 3Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Klinik für Innere Medizin, Berlin, Germany

Einleitung: Nach endosonographisch gestützter Feinnadelaspiration (EUS-FNA) wird das gewonnene Material üblicherweise zur zytopathologischen Beurteilung auf Objektträgern ausgestrichen und mittels Lufttrocknung fixiert. Wir testeten eine andere einfache Methode der Probenverarbeitung.

Methode: Über 18 Monate wurden 160 konsekutive Patienten mittels EUS-FNA punktiert. Das Punktat wurde auf Objektträgern ausgestrichen und nach Lufttrocknung und Standardfärbung untersucht (Gruppe A). Über 6 weitere Monate wurde bei 61 konsekutiven Patienten das Material in 10 ml Formalin fixiert. Größere Bestandteile der Probenlösung wurden zur histologischen Beurteilung in Paraffin eingebettet und untersucht. 2 Aliquots der Probenlösung á 0,5 ml wurden 10 Min bei 1000 U/Min zentrifugiert. Zelluläre Bestandteile verblieben in einem 6 mm durchmessenden Kreis auf dem Objektträger haften und wurden anschließend in Standardfärbungen untersucht. Die Richtigkeit der mittels EUS-FNA erhobenen Befunde wurde durch eine nachfolgende Operation oder die Verlaufskontrolle über 1 – 12 Monate kontrolliert.

Ergebnisse: Unter der Fragestellung einer malignen Grunderkrankung erbrachte die EUS-FNA in der Gruppe A bei 136/160 (85%) Patienten und in der Gruppe B bei 54/61 (89%) eine richtige Diagnose. Bei 24/160 (15%) Patienten ergab die EUS-FNA in der Gruppe A und bei 7/61 (11%) Patienten in der Gruppe B eine falsch negative Diagnose. In 5 und 2 Untersuchungen erfolgte in Gruppe A und Gruppe B eine Punktion, ohne dass adäquates Probenmaterial gewonnen wurde. Gruppe A und Gruppe B unterschieden sich hinsichtlich der Sensitivität (71% und 78%) und der Spezifität (99% und 99%) nicht relevant von einander.

Diskussion: Die Fixierung des gewonnen Probenmaterials in Formalin ist der Standardprobenverarbeitung in Form von Ausstrichpräparaten mit Lufttrocknung hinsichtlich der Diagnosefindung gleichwertig. Darüber hinaus ist die Formalin-Fixationsmethode für die Untersucher (Endoskopiker und Pathologe) weniger zeitaufwendig, erlaubt zusätzliche Untersuchungsgänge mit Spezialfärbungen an repräsentativem Zellmaterial und bietet die Möglichkeit der histologischen Probenbefundung, sofern zusammenhängendes Gewebe oder ein Zylinder in der EUS-FNA gewonnen wird.