Z Gastroenterol 2013; 51 - K236
DOI: 10.1055/s-0033-1352876

Papillen- und Duodenaladenome: Möglichkeiten und Grenzen der endoskopischen Resektion

O Penner 1, SK Goelder 1, H Messmann 1, A Probst 1
  • 1Klinikum Augsburg, 3. Medizinische Klinik, Augsburg, Germany

Hintergrund: Duodenaladenome sind einer endoskopische Resektion gut zugänglich, allerdings gibt es nur wenige Daten bezüglich der Sicherheit der Methode und Risikostratifizierung. Ziel dieser Studie war es, die Risikofaktoren für eine komplikationsbehaftete Resektion festzustellen.

Material und Methoden: Patienten, welche sich vom Dezember 2010 bis März 2013 in unserer Klinik mit der Diagnose eines Papillen- oder Duodenaladenoms vorstellten, wurden bezüglich der Komplikationen und Ergebnisse evaluiert. Die Resultate wurden in 2 Gruppen analysiert: Adenome ≥30 mm und Adenome < 30 mm.

Ergebnisse: 36 Adenome wurden bei 35 Patienten reseziert (22 weiblich, mittleres Alter 58 Jahre [32 – 84 Jahre[). 14 Adenome waren ≥30 mm (mittlere Größe 43,9 mm [30 – 60 mm]), 22 Adenome waren < 30 mm (mittlere Größe 17,6 mm [6 – 25 mm]). 13 Adenome lagen im Bereich der Papilla vateri (Papillenadenome), davon waren 4 Adenome ≥30 mm. In 12 von 13 Fällen einer Papillenadenomresektion wurde ein prophylaktisches Pankreasgangstenting durchgeführt, bei einem Patienten gelang die Pankreasgangsondierung nicht. Bei 3 Patienten kam es nachfolgend zu einer Post-ERCP-Pankreatitis, die konservativ mit Nahrungskarenz und Schmerztherapie behandelt wurde. Symptomfreiheit wurde in 5 oder weniger Tagen erreicht. Von diesen 3 Patienten war ein Adenom ≥30 mm, bei 2 anderen waren Adenome < 30 mm. Eine Nachblutung war bei Adenomen ≥30 mm deutlich häufiger als bei kleineren Läsionen (Blutungsrate 35,7% vs. 4,5%), dabei konnte eine Blutstillung mit Endoclips, Fibrinkleber und Haemo-Spray in allen Fällen erreicht werden. Bei 2 Patienten kam es zu einer Perforation, in beiden Fällen konnte diese mit einem OTSC-Clip verschlossen werden, beide Adenome waren 10 mm groß. Eine chirurgische Intervention war in keinem der Fälle notwendig.

Schlussfolgerung: Endoskopische Resektion ist eine erfolgreiche Methode in Behandlung der Duodenaladenome, eine sichere Handhabung der möglichen Komplikationen ist allerdings unabdingbar. Im Gegensatz zur Blutung war die Perforationsrate nicht von der Adenomgröße abhängig.