Z Gastroenterol 2013; 51 - K232
DOI: 10.1055/s-0033-1352872

Rezidive nach EMR von großen sessilen Polypen im Kolon-Therapieversage? – 6 Jahre Nachsorge

S Belle 1, G Kähler 2
  • 1UMM, II. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany
  • 2UMM, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Mannheim, Germany

Einleitung: Die Inzidenz und die Mortalität von Kolorektalenkarzinomen können durch die Koloskopie und Adenomresektion gesenkt werden. Die EMR ist eine effektive Technik mit niedriger Morbidität. In der Literatur sind Rezidivraten von 12 – 27% beschrieben.

Ziele: Erfassung der eigenen Rezidivrate, Evaluation des Therapieversagens nach im median 6 Jahren Nachsorge, Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung eines Rezidivs.

Methodik: Systematische Auswertung aller EMR's '03 – 04. Selektionskriterien für die Analyse: Größe ≥20 mm, hyperplastischer Polyp oder Adenom, EMR-Technik, Paris0-Is-0-IIc, vorhandene Kontrollkoloskopie.

Ergebnis: Es erfüllten 78 Patienten die Kriterien mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6 Jahren (5,5 – 8), einer mittleren Größe von 29 mm. Die Resektion erfolgte in 42% in picemeal-Technik. 58% der EMRs war im rechten Kolon gefolgt von 26% im Rektum. Es kam zu keiner Op-pflichtigen Perforation. In 22% kam es zu einem Rezidiv. Die Rezidive wurden in 82% in der 1. und die restlichen in der 2. Endoskopie detektiert. In 94% der Fälle konnten die Rezidive endoskopisch therapiert werden und bei einem Patient (6%) wurde eine TEM durchgeführt. In 56% war eine zusätzliche Intervention im Rahmen der Nachsorgeendoskopie ausreichend, bei insgesamt 94% waren ≤3 Interventionen notwendig. Es kam zu keiner Perforation. Es kam zu keiner Progression zum Ca. Die EMRs bei denen es zu einem Rezidiv kam waren größer als die EMRs ohne Rezidiv, p = 0,024. Es kam zu mehr Rezidiven nach piecemeal-EMR als bei en-bloc EMR p = 0,026. NIEN- oder HIEN-Adenome zeigten keinen signifikanten Unterschied in der Frequenz der Rezidive.

Abb. 1

Schlussfolgerung: Die EMR großer flacher Adenome ist bei geringer Morbidität möglich. Wenn eine strukturierte Nachsorge durchgeführt wird können auch Rezidive erfolgreich therapiert werden. Nach im Median 6 Jahren musste nur in einem Fall die Therapiestrategie geändert werden. Univariat sind Abtragungsart und Größe Kriterien für das Auftreten eines Rezidivs. In einem zweiten Schritt müssen in einer multivariaten Analyse Faktoren identifiziert werden, mit denen die Nachsorgestrategie stratifiziert werden kann.