Z Gastroenterol 2013; 51 - K225
DOI: 10.1055/s-0033-1352865

Prognosefaktoren für das Langzeitüberleben bei Patienten nach Whipple-Operation bei periampullären Karzinomen

MS Janot 1, A Chromik 1, J Becker 1, D Sülberg 1, T Herzog 1, S Kersting 1, W Uhl 1
  • 1Uniklinik Bochum, Chirurgie, Bochum, Germany

Einleitung: Zu den periampullären Carcinomen gehören Papillencarcinome, distale Choledochuscarcinome und Duodenalcarcinome. Diese Tumoren haben eine geringere Inzidenz im Vergleich zum Pankreascarcinom, weshalb größere Fallserien fehlen. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es, Patienten mit periampullären Tumoren in Bezug auf perioperative Parameter, postoperative Komplikationen und Langzeit-Follow up zu untersuchen.

Material und Methoden: Bei 93 Patienten erfolgte eine Pankreatoduodenektomie unter potentiell kurativer Intention (46 Papillencarcinome, 40 distale Choledochuscarcinome,7 Duodenalcarcinome). Ausgewertet wurden die demographischen Daten, sowie der Einfluss verschiedener Prognosefaktoren auf das Gesamtüberleben in uni- und multivariater Analyse.

Ergebnisse: Die 5 Jahres Überlebensrate des Gesamtkollektives lag bei 35% mit einem medianen Überleben von 47 Monaten beim Papillencarcinom, 21 Monaten beim distalem Choledochuscarcinom und 13 Monaten beim Duodenalcarcinom. In der Univarianzanalyse waren T-Klassifikation, Lymphknotenbefall, Fernmetastasierung, Resektionsstatus, Grading und das präoperative Bilirubin signifikante Einflussfaktoren für das Langzeitüberleben (p > 0,05). Geschlecht, Tumorgröße, das präoperative CA 19 – 9 und das präoperative Stenten zeigten keinen Einfluss. In der multivariaten Analyse zeigte sich die T-Klassifikation, der Lymphknotenbefall, der Resektionsstatus und die Höhe des präoperativen Bilirubins als Risikofaktor. Im direkten Vergleich waren Papillencarcinome und distale Choledochuscarcinome hinsichtlich Alter, klinischer Symptomatik und perioperativer Morbidität vergleichbar. Signifikante Unterschiede zwischen beiden Entitäten zeigten sich beim Geschlecht, der T Klassifikation, dem Resektionsstatus und dem Gesamtüberleben (P < 0,05) zugunsten der Papillencarcinome, was auf eine frühere Symptomatik und eine konsekutiv frühere Resektion zurückzuführen ist.

Schlussfolgerung: Da es sich bei den periampullären Carcinomen um unterschiedliche Tumorentitäten handelt ist der Langzeitverlauf sehr unterschiedlich. Da eine genaue Diagnose aber präoperativ nicht immer möglich und das Gesamtüberleben gegenüber dem Pankreascarcinom deutlich besser ist stellt die Resektion bei periampullären Carcinomen die Therapie der Wahl dar.