Z Gastroenterol 2013; 51 - K200
DOI: 10.1055/s-0033-1352840

Endoskopische Zenkerdivertikulotomie mit Hook Knife und Übertubus

J Brückner 1, A Schneider 1, S Gölder 1, H Messmann 1
  • 1Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik/Gastroenterologie, Augsburg, Germany

Einleitung: Die endoskopische Therapie des Zenker-Divertikels erfolgt üblicherweise mittels APC-Sonde, Nadelmesser oder Hook Knife, teilweise unter Zuhilfenahme eines Kappenaufsatzes auf dem Endoskop zur Einstellung des Divertikelsteges. Die von uns eingesetzte Technik verwendet nun zusätzlich zum Hook Knife einen speziellen Übertubus, der den Divertikelsteg für die Präparation präzise fixiert.

Methoden: Die Behandlungen wurden unter Analgosedierung (Midazolam, Diso-privan u./o. Pethidin) mit dem Olympus GIF Q 160 Endoskop durchgeführt. Durch Platzierung des Übertubus (ZDO-22 – 30 Cook Ireland Ltd., Limerick) wurde das muskuläre Septum für die Behandlung zunächst präzise fixiert. Anschließend wurde unter endoskopischer Kontrolle die Mukosa inzidiert und die einzelnen Muskelfasern mit dem Olympus Hook Knife KD 620 LR selektiv durchtrennt. Bei n = 17 der Patienten wurde zudem der Dysphagiescore vor und nach Intervention erhoben.

Ergebnisse: Von 2009 bis 2012 wurden n = 37 Patienten in 47 Sitzungen behandelt (Mittleres Alter 67J., Geschlecht: 20 w/17 m). Dabei kam es bei 3 Pat. (8%) zu arteriellen Blutungen, die problemlos mittels Clip gestillt werden konnten und keine weitere Therapie erforderten. In einem Fall trat einen Tag post interventionem infolge starken Hustenanfalls ein Haut- und Mediastinalemphysem auf, das konservativ behandelt werden konnte. Bei strenger Blutungsdefinition ergaben sich als Risikofaktoren weibliches Geschlecht (45% vs. 12%), Alter > 70J. (44% vs. 18%) und aktuelle oder pausierte Einnahme von ASS (33% vs. 13%). Der anschließende Kostaufbau gestaltete sich problemlos. Acht Patienten benötigten aufgrund der Größe des Divertikels eine zweite Behandlung. Bei zwei Patienten wurden insgesamt drei Sitzungen komplikationslos durchgeführt. Der Dysphagiescore betrug im Mittel 1,4 und wurde durch die Behandlung auf 0,5 reduziert (p < 0,01).

Zusammenfassung: Die von uns verwendete Technik mittels spezifischem Übertubus und Hook Knife hatte eine geringe Rate an Komplikationen, die allesamt konservativer Therapie zugänglich waren. Risikofaktoren für leichte Blutungen waren weibliches Geschlecht, Alter und Einnahme von ASS. Die klinischen Symptome wurden durch die Behandlung signifikant verbessert.