Z Gastroenterol 2013; 51 - K197
DOI: 10.1055/s-0033-1352837

Cathepsin-G und Protease-aktivierter Rezeptor-4 bei erosiver und nicht-erosiver Refluxerkrankung im Vergleich zu funktionellem Sodbrennen und asymptomatischen Kontrollen

D Friedrichs 1, A Kandulski 1, T Wex 1, D Jechorek 2, P Malfertheiner 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie; Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
  • 2Institut für Pathologie; Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany

Hintergrund: Der Protease-aktivierte Rezeptor-4 (PAR4) wird durch Cathepsin-G (CatG) aktiviert. CatG wird während entzündlichen Veränderungen freigesetzt und ist essentiell für die Funktion von neutrophilen Granulozyten. CatG-vermittelte Aktivierung von PAR4 wurde für inflammatorischer Veränderungen beschrieben, eine PAR4-vermittelte Nozizeption besteht im Tiermodell.

Ziel: PAR4 und CatG Expression in der ösophagealen Mukosa von Patienten mit gastroösophagealer Refluxerkrankung (GERD) im Vergleich zu funktionellem Sodbrennen (FH) und Kontrollen.

Methoden: Es wurden 82 Patienten eingeschlossen. 27 Patienten litten unter einer erosiven Refluxerkrankung (ERD), 18 Patienten unter einer nicht-erosiven Refluxerkrankung (NERD), 14 Patienten hatten FH und 25 Probanden ohne Symptome wurden als Kontrollen eingeschlossen. Alle Patienten wurden endoskopisch und mittels kombinierter pH- und Impedanzanalyse (MII-pH) untersucht. Während der Endoskopie wurden Biopsien 3 – 5 cm oberhalb des gastroösophagealen Übergangs entnommen. Histopathologisch wurden die Veränderungen analog den Ismael-Beigi-Kriterien analysiert. Die Genexpression von CatG und ß-Actin wurde mittels quantitativer RT-PCR, PAR4 mittels TaqMan Assay bestimmt. Die Analyse des mukosalen Gehalts an CatG erfolgte mittels ELISA.

Ergebnisse: Die CatG Genexpression unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Der Proteingehalt an CatG in der ösophagealen Mukosa war sehr niedrig und erreichte nicht das Detektionslimit des Tests. Für PAR4 bestand eine 10-fach erhöhte Genexpression in Patienten mit ERD, NERD und FH im Vergleich zu Kontrollen (p < 0,0001). Keine Unterschiede bestanden zwischen GERD und FH.

Erweitere Interzellularspalten (DIS) und ein histologischer Summen-Score konnte Patienten mit ERD und NERD von Patienten mit FH und Kontrollen unterscheiden. Für die CatG Genexpression bestand eine geringe Korrelation mit Basalzellhyperplasie und Papillenelongation, jedoch nicht mit dem mikroskopischen Schweregrad der Entzündung.

Zusammenfassung: Bei Patienten mit GERD und FH findet sich eine verstärkte PAR4 Genexpression. Aufgrund der verstärkten PAR4 Expression bei Patienten mit FH ohne Assoziation mit entzündlichen Veränderungen in der Mikroskopie kann eine Beteiligung für die Symptomgenese diskutiert werden.