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DOI: 10.1055/s-0033-1352833
FOLFIRI + Sunitinib versus FOLFIRI allein bei Chemotherapie-refraktären Patienten mit metastasierten ösophagogastralen Karzinomen: Eine randomisierte Placebo-kontrollierte multizentrische Phase II-Studie
Sunitinib (S) ist ein oraler Rezeptortyrosinkinase (RTK) Inhibitor vom vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor- (VEGFR) und Thrombozyten-Wachstumsfaktor-Rezeptor (PDGFR) und anderen RTKs. Nachdem wir für die Monotherapie gute Verträglichkeit bei chemotherapie-refraktären Patienten (Pat) mit ösophagogastralen Karzinomen belegten, initierten wir eine doppelblinde Placebo-kontrollierte Phase II Studie der AIO zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von S als Add-on zu einer Second-Line-FOLFIRI (F) Chemotherapie.
Patienten und Methoden: 91 Pat erhielten randomisiert in 6-wöchigen Zyklen alle 2 Wochen F entweder mit S kontinuierlich 4 Wochen (25 mg tgl.) oder Placebo (Pl). Die Behandlung war bis Krankheitsprogression oder inakzeptabler Toxizität. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Ergebnisse: In den ITT Gruppen waren die Pat-charakteristika vergleichbar, beide Arme erhielten 2,7 Zyklen. Die objektive Ansprechrate war für S/Pl 20/29%, Tumorkontrolle 58/56%. Das PFS war bei Pat mit S versus (vs) Pl gleich mit 3,6 vs. 3,3 Monate, Hazard Ratio (HR) von 1,11 (95% CI 0,70 – 1,74, p = 0,66). Im Trend war das Gesamtüberleben (OS) länger für S als für Pl mit 10,5 vs. 9,0 Monate in ITT Population (HR 0.816; 95%CI 0.50 – 1.34, einseitig P = 0,21) und der Per Protokoll-Population (HR 0.71; 95%CI 0,41 – 1.24, P = 0,115). Die 180 Tagen Überlebenschance war 0,65 für S und 0,57 für Pl. Die Kombination wurde von F+S gut vertragen. Keine unerwarteten höheren Toxizitäten, SAE oder SUSARs traten mit S auf. Alle AEs (%), möglicherweise in Assoziation zur Medikation waren für S/Pl: Übelkeit 49/47%, Müdigkeit 36/29%, Erbrechen 27/29%, Durchfall, 36/38%, Neutropenie 62/22%, Stomatitis 27/20% und palmar-plantare Erythrodysästhesie 13/3%. Die > 2 Grad AEs (%) waren für S/Pl: Neutropenie 56/20%, Durchfall 2/13, Übelkeit 7/7%, Müdigkeit 0/9% und Schmerz 0/9%. Lebensqualitätsanalysen waren zugunsten von S.
Schlussfolgerungen: Bei Chemotherapie-resistenten Pat. mit metastasiertem Magenkarzinom erhöhte Sunitinib zu FOLFIRI die Hämatotoxizität und verbesserte nicht das Ansprechen oder das PFS. Da das Regime jedoch insgesamt sicher war und Pat einen Trend zu besserem OS hatten, sollen weitere Biomarker-Analysen die Patientengruppe identifizieren, die von Sunitinib profitieren.