RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1352830
Prospektive Evaluationsstudie zur Bedeutung der anorektalen Manometrie (ARM) in der Vorhersage einer Stuhlinkontinenz (FI) nach Rückverlagerung eines Anus praeters (AP) bei Patienten mit Rektumresektion
Einleitung: Nach Rektumresektion klagen bis 51% der Pat. über eine FI (Grad1 = Winde 25%, Grad2 = flüssig/breiig 16%, Grad3 = fester Stuhl 10%), bei begleitender Radiochemotherapie (RCT) sogar bis 76%. Postoperativ (po) verbessert sich bei alleiniger Resektion die Kontinenz in 6 Monaten, während sie sich bei RCT verschlechtert.
Ziel: Prädiktiver Wert der präoperativen (prä-op) ARM für die Vorhersage einer FI po nach AP-Rückverlagerung.
Methodik: Multizentrische Studie mit Bestimmung des Ruhedrucks (MRP), des Zwickdrucks (MSP), der Perzeptions- (PS), Stuhldrang- (DS) und Schmerz-/Toleranzschwelle (TS) und des Vaizey-Kontinenzscores prä-op, 1Mo und 6Mo po. Prä-op klinische Prognoseeinschätzung bezüglich FI po durch den Operateur.
Ergebnis: Aktuell 21Pat. (17xRCT) 1Mo po, 19Pat. 6Mo po untersucht. FI po bei 53% (1Mo; Grad1 – 19%/2 – 29%/3 – 5%) bzw. 63% (6Mo; 32/26/5%). Korrekte Vorhersage durch den Operateur in 56%, FI unterschätzt in 44%. MRP 1Mo po sig.erniedrigt (p = 0,003) mit Erholung nach 6Mo. Keine sig. Änderung von MSP, PS, DS und TS. Nicht signifikante Korrelation zwischen prä-op MSP und TS mit 6Mo po Vaizey Score.
Schlussfolgerung: Weder die klinische Einschätzung noch die prä-op ARM können das Risiko einer FI nach AP-Rückverlagerung bei Rektumresektion hinreichend genau vorhersagen.