Z Gastroenterol 2013; 51 - K181
DOI: 10.1055/s-0033-1352821

Korrelation der Expression von Protonpumpen (H+/K+-ATPase) in humanem Larynxepithel zur pharyngealen pH-Messung bei Patienten mit laryngopharyngealem Reflux

V Becker 1, R Drabner 1, S Graf 2, RM Schmid 1, D Saur 1, M Bajbouj 1
  • 1Klinikum rechts der Isar/TU München, 2. Medizinische Klinik, München, Germany
  • 2Klinikum rechts der Isar/TU München, HNO-Klinik und Poliklinik, München, Germany

Hintergrund: Die Pathopyhsiologie des laryngopharyngealen Reflux (LPR) ist unklar. Eine Korrelation zwischen dem LPR und der Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GOR) wird angezweifelt. Im Larynx ansässige Protonenpumpen (H+K+-ATPase) wurden im Tiermodell bereits identifiziert und könnten für den LPR verantwortlich sein. Ziel der Studie ist die Korrelation von laryngealer H+K+-ATPase Expression im Larynxepithel mit pharyngealem pH Monitoring bei Patienten mit suspiziertem LPR.

Methoden: Bei Patienten mit LPR Symptomen wurde eine ÖGD durchgeführt. Biopsien (2 für Immunhistochemie, 2 für PCR) wurden aus der hinteren Kommissur des Larynx mit einer Standardzange entnommen. Die immunhistochemische Untersuchung der in Paraffin eingebetteten Schnitte wurden mit monoklonalen Maus Antikörpern gegen die alpha und beta Untereinheit der humanen H+K+-ATPase durchgeführt. Zudem wurde eine quantitative real-time PCR für jede H+K+-ATPase Untereinheit sowie Cyclophilin als housekeeping Gen durchgeführt. Zudem wurden pH Werte der aerolisierten Umgebung des Oropharynx (DxpH Catheter, Restech, San Diego, USA) aufgezeichnet, sowie eine kombinierte pH/MII Messung zur Detektion einer möglichen GERD durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 20 Patienten untersucht. 14 von 20 Patienten hatten pathologische Resultate bei der DxpH; 6 von 20 Patienten hatten pathologische Ergebnisse in der pH/MII. Vier Patienten hatten pathologische Ergebnisse in beiden Funktionstests. Bei einem Patienten wurde laryngeale H+K+-ATPase immunhistochemisch identifiziert. Sowohl DxpH und pH/MII waren hier pathologisch. Bei einem weiteren Patienten wurden H+K+-ATPasen durch real-time PCR identifiziert. Pathologische Ergebnisse wurden hier bei der DxpH aufgezeichnet.

Schlussfolgerung: Wir konnten erstmals relevante pH Abfälle bei Patienten mit laryngealer H+K+-ATPase Expression nachweisen. Wir vermuten den Nachweis von laryngealen H+K+-ATPase in einer wesentlich höheren Anzahl von Patienten, die jedoch durch einen anzunehmenden “sampling error” nicht detektiert werden konnten. Die GOR spielt bei dem Pathomechanismus der LPR möglicherweise nur eine untergeordnete Rolle. Die pharyngeale pH Metrie hat das Potential LPR-Patienten zu identifizieren.