Z Gastroenterol 2013; 51 - K164
DOI: 10.1055/s-0033-1352804

CYP7A1 Polymorphismus bei PBC und PSC Bedeutung für Pathogenese und Progression

P Kotterbach 1, M Beste 1, N Klemm 1, G Gerken 1, C Jochum 1
  • 1Uniklinik Essen, Klinik für Gastroenterologie & Hepatologie, Essen, Germany

Einleitung: Die Primär biliäre Zirrhose (PBC) und die Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) sind chronische cholestatische Lebererkrankungen unbekannter Ätiologie. Es wird ein Zusammenspiel genetischer Faktoren und Umwelteinflüsse vermutet. In den letzten Jahren publizierte Daten legen nahe, dass den sogenannten toxischen Gallensäuren in der Progression der Erkrankungen eine bedeutende Rolle zuzukommen scheint. Das Enzym CYP7A1 ist das geschwindigkeitsbestimmende Enzym in der Gallensäurensynthese. In dieser Pilotstudie sollte untersucht werden, ob genetische Variationen im Bereich des Enzyms CYP7A1 bei diesen Erkrankungen vorkommen und ob sie eine Rolle bei der Progression spielen.

Methoden: Es wurden bei 28 PBC-Patienten, 22 PSC-Patienten (davon jeweils 7 Patienten mit Zirrhose und jeweils 2 ohne Therapie mit Ursodesoxycholsäure) und 30 gesunden Individuen (Norm) 10 SNP's im Bereich des CYP7A1 Gens (Chr.8) mithilfe von Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP) untersucht.

Ergebnisse: Bei den Patienten mit PBC zeigte sich im Vergleich zur Norm bei 4 SNP(rs13251096, rs3808607, rs10957057, rs13251096) im Bereich des CYP7A1 ein signifikanter Unterschied in der Alellverteilung, wohingegen sich bei der PSC kein Unterschied fand. Bei PBC-Patienten mit Zirrhose fand sich im SNP rs10957057 signifikant häufiger das Minor-Allel, was bei der PSC nicht der Fall war.

Diskussion: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei der PBC in der Entstehung und der Progression genetische Veränderungen im CYP7A1 eine Rolle spielen. Dies ist bei PSC Patienten nicht der Fall, was die Bedeutung der Gallensäuren für die Pathogenese der PBC unterstützt, bei der PSC eher in Frage stellt.