Z Gastroenterol 2013; 51 - K159
DOI: 10.1055/s-0033-1352799

Transjuguläre Pfortaderangioplastie ± TIPS zur Behandlung von Patienten mit portal-hypertensiven Komplikationen einer Pfortaderthrombose

C Klinger 1, A Schmidt 1, K Caca 1
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Diabetologie und Infektiologie, Ludwigsburg, Germany

Eine Pfortaderthrombose (PVT) kann zu Komplikationen wie Varizenblutung, refraktärem Aszites, hepatorenalem Syndrom (HRS) oder intestinaler Ischämie führen. Ziel dieser Studie war es, die Durchführbarkeit und Effektivität einer transjugulären Angioplastie ± TIPS bei Patienten mit PVT und portal-hypertensiven Komplikationen zu überprüfen.

48 konsekutive Patienten mit komplizierter PVT wurden mittels transjugulärer Pfortaderangioplastie (n = 48), TIPS (n = 46), transjugulärer lokaler Thrombolyse (n = 5) und Stenting der Pfortader (n = 12) behandelt. Ursache der PVT waren eine Leberzirrhose (n = 27), ein HCC (n = 9), andere Malignome (n = 5), septische Erkrankungen (n = 2), eine thrombophile Störung (n = 1) oder eine vorausgegangene Splenektomie (n = 1). Bei 3 Patienten konnte keine zugrundeliegende Erkrankung identifiziert werden. Indikationen zur interventionellen Therapie waren refraktärer Aszites (n = 17), Varizenblutung (n = 11), HRS Typ 1 (n = 6), intestinale Ischämie (n = 8) und andere (n = 6).

Bei 40/48 (83,3%) Patienten gelang eine komplette (77,1%) oder partielle (6,3%) Rekanalisation des Pfortadersystems. Negative Prädiktoren waren eine kavernöse Transformation, eine komplette Pfortaderthrombose und die Beteiligung der intrahepatischen Pfortaderäste. Bei 6 Patienten traten Blutungskomplikationen auf (1 × letal). 12 Patienten (25%) entwickelten eine hepatische Enzephalopathie (HE). Eine Dysfunktion des Shunts trat bei 11 Patienten (22,9%) auf. Bei 9 dieser Patienten wurde eine erfolgreiche Revision durchgeführt. Das Überleben nach 1 Monat und nach 12 Monaten betrug 84,6% und 54,9%. Eine variköse Rezidivblutung trat bei 3 Patienten auf. Bei 2 Patienten war diese durch eine Shunt-Dysfunktion bedingt. Bei Patienten mit Aszites zeigte sich im Follow-up eine signifikante Reduktion des Aszites. 7 Patienten (87,5%) mit intestinaler Ischämie und 4 Patienten (66,7%) mit HRS Typ 1 stabilisierten sich und konnten entlassen werden.

Die transjuguläre Pfortaderangioplastie ist eine effektive Behandlungsoption für Patienten mit portal-hypertensiven Komplikationen aufgrund einer PVT. Trotz hoher technischer Erfolgsrate ist das 1-Jahresüberleben schlecht. Weitere Studien sind erforderlich, um Subgruppen zu identifizieren, die am meisten von einer interventionellenTherapie profitieren.