Z Gastroenterol 2013; 51 - K116
DOI: 10.1055/s-0033-1352756

Analyse zur Domino-Lebertransplantation in Deutschland

AP Barreiros 1, F Bolte 2, T Becker 3, F Braun 3, A Pascher 4, J Klempnauer 5, J Schmidt 6, S Nadalin 7, G Otto 8, H Schmidt 2
  • 1Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität, I. Medizinische Klinik, Mainz, Germany
  • 2Universitätsklinikum Münster, Klinik für Transplantationsmedizin, Münster, Germany
  • 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Kiel, Germany
  • 4Charité – Universitätsmedizin Berlin, 3. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany
  • 5Medizinische Hochschule Hannover, 4. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Germany
  • 6Universitätsklinikum Heidelberg, 4. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Germany
  • 7Universitätsklinikum Tübingen, 6. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Germany
  • 8Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität, Klinik für Transplantationschirurgie, Mainz, Germany

Einleitung: Es wurde eine retrospektive multizentrische Studie durchgeführt um die Durchführung von Domino-Lebertransplantationen (DLT) in Deutschland zu untersuchen. Die Studie analysiert chirurgische und klinische Parameter, sowie vorhandene Nachsorgeuntersuchungen bei diesen Patienten um erste Symptome einer de novo Amyloidose nach DLT zu erfassen. Zusätzlich wird ein Vorschlag zur Etablierung eines einheitlichen follow-up Programms in Deutschland nach DLT vorgestellt.

Ergebnisse: Es wurden 61 Patienten nach DLT von sieben deutschen Transplantationszentrem eingeschlossen. Das mittlere Alter der Domino-Organ Empfänger zum Zeitpunkt der DLT war 58 Jahre, davon waren 46 Patienten Männer und 15 Frauen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 46 Monate. Das Gesamtüberleben lag 1, 3 und 5 Jahre nach DLT bei 81,6%, 70,8% und 68,8%. Die Todesursachen waren im Wesentlichen nicht im Zusammenhang mit einer familiären Amyloidose zu sehen. Das Hepatozelluläre Karzinom war die häufigste Indikation zur Durchführung einer DLT. Zwei der eingeschlossenen Patienten haben innerhalb der ersten zehn Jahre nach DLT eine de novo familiäre Amyloidose entwickelt. Zwei der beteiligten Zentren verfügten über ein erweitertes Nachsorgeprogramm mit Focus auf neurologischen und kardiologischen Untersuchungen.

Zusammenfassung: Ein erweitertes, einheitliches, standardisiertes Nachsorge-Programm scheint äußerst wichtig und essentiell zu sein, um das Risiko der Übertragung einer familiären Amyloidose durch DLT zu erfassen und strengere Kriterien für die Auswahl potentieller Kandidaten für eine DLT zu finden.