Z Gastroenterol 2013; 51 - K52
DOI: 10.1055/s-0033-1352692

Identifizierung von Risikofaktoren die zu malignen Transformationen von intraduktal papillär-muzinösen Neoplasien des Pankreas führen: Analyse von 91 Patienten

N Bochon 1, S Clasen 2, N Malek 1, R Plentz 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Gastroenterologie, Hepatologie u. Infektiologie, Tübingen, Germany
  • 2Universitätsklinik Tübingen, Radiologie, Tübingen, Germany

Einleitung: Die intraduktal papillär-muzinöse Neoplasie (IPMN) gehört zu den häufigsten, weltweit zunehmenden, zystischen Raumforderungen des Pankreas. IPMNs werden als prämaligne Vorstufen des duktalen Pankreasadenokarzinoms (PC) angesehen und stellen eine große Herausforderung an den klinischen Alltag dar.

Patienten und Methoden: Es wurden retrospektiv alle Patienten mit radiologisch diagnostizierten IPMNs in einem Zeitraum von November 2005 bis August 2012, welche in der Medizinischen Klinik I der Universitätsklinik Tübingen behandelt wurden, analysiert. Das Ziel der Arbeit war eine statistische Datenerhebung, sowie ein Gruppenvergleich zwischen IPMNs mit und ohne maligner Entartung.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 91 Patienten mit IPMN analysiert werden. 15% der Patienten entwickelten auf dem Boden einer IPMN ein PC. Der Frauenanteil lag in der IPMN-Gruppe (41,6%) deutlich höher als in der PC-Gruppe (21,4%). In beiden Gruppen ergab das mittlere Lebensalter bei Erstdiagnose 67 Jahre. In der Gruppe der IPMNs mit PC betrug die mittlere Größe der neoplastischen Raumforderung 29,6 mm vs. 16,4 mm. Der Body Mass Index (BMI) war in der IPMN Gruppe höher (25,1) als in der IPMN mit PC Gruppe (22,9). Patienten mit PC hatten signifikant häufiger einen Diabetes mellitus (50%), Schmerzen, Ikterus und Diarrhöe (35,7%). Die Tumorlokalisation war in 64,3% der Pankreaskopf, ein Hauptgang-IPMN lag in 21,4% und ein Seitengang-IPMN in 28,6% der Fälle vor.

Zusammenfassung: Patienten mit IPMN stellen ein zunehmendes Erkrankungsbild dar. Eine frühzeitige Selektion von IPMNs mit malignem Potential ist leider nicht immer möglich und eine generelle Resektion umstritten. Unsere Datenanalyse ergab folgende potentielle PC Risikofaktoren: Männliches Geschlecht, IPMN Läsionen > 20 mm, Hauptgangbeteiligung, niedriger BMI und diabetische Stoffwechsellage.