Z Gastroenterol 2013; 51 - K12
DOI: 10.1055/s-0033-1352652

Epithelschaden als Aktivator einer entzündlichen Reaktion in humanen myeloiden Lamina propria Zellen des Colons

S Schiessling 1, 2, T Giese 1, S Meuer 1, J Schröder-Braunstein 1
  • 1Institut für Immunologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • 2Klinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationchirurgie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany

Der Verlust der Epithelzellen im Darm, wie er bei chronisch entzündlichen Darmerkarnkungen vorkommt, ist gekoppelt an eine entzündliche Aktivierung immunkompetenter residenter Lamina propria Zellen. Es kommt zu einer Hochregulation von Pathogen Recognition Receptor (z.B. CD14, TLR2), von co-stimulatorischen Moleküle (z.B. CD80/86) sowie von löslichen Mediatoren (z.B. IL-1b, IL-6, MIP-1b). Um die an dieser Entzündungsreaktion beteiligten Zellen weiter zu charakterisieren und mögliche Signalwege zu identifizieren, wurden Genexpressionsanalysen, insbesondere von myeloiden Zellen der Lamina propria (LPMC), durchgeführt. Diese wurden aus einem humanen epithelfreien Darmkulturmodell („walk-out model“) aus OP-Präparaten generiert. Im Gegensatz zu autologen Blutmonozyten, expremieren aktivierte LPMC hohe Level an Genen, die dem Phänotyp dendritischer Zellen entsprechen (FLT3, LAMP3, CD80/86, CCR7). In Bezug auf funktionelle Parameter wurden hohe Transkriptzahlen an CCL19, CCl20, IL-23p19 und EBI3 nachgewiesen. Dies spricht für eine wichtige Rolle der LPMC in der Regulation der intestinalen Immunantwort. Eine vorläufige Auswertung von Signalwegen zeigt eine mögliche Beteiligung des OX40/OX40L Signalweges an der Aktivierung der LPMC durch Epithelschaden. Dieser Signalweg könnte somit ein möglicher Angriffspunkt für die pharmakologische Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen sein.