Z Gastroenterol 2013; 51 - K07
DOI: 10.1055/s-0033-1352647

Topographische Verteilung der Kollagenen Kolitis – eine gepoolte Analyse von 2 europäischen Multicenterstudien

S Miehlke 1, D Aust 2, A Madisch 3, M Vieth 4, O Bonderup 5, J Bohr 6, H Hjortswang 7, F Fernandez-Banares 8, C Tysk 6, R Mohrbacher 9, R Müller 9, R Greinwald 9, A Münch 7
  • 1Magen-Darm-Zentrum, Facharztzentrum Eppendorf, Hamburg, Germany
  • 2Institit für Pathologie, Universitätsklinikum, Dresden, Germany
  • 3Medizinische Klinik I, Klinikum Siloah, Hannover, Germany
  • 4Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany
  • 5Diagnostic Center, Silkeborg Hospital, Silkeborg, Denmark
  • 6Dept. of Gastroenterology, University Hospital, Orebrö, Sweden
  • 7Dept. of Gastroenterology, University Hospital, Linköping, Sweden
  • 8Dept. of Gastroenterology, University Hospital, Terrassa, Spain
  • 9Dr. Falk Pharma, Freiburg, Germany

Hintergrund: Die Diagnose der kollagenen Kolitis stützt sich auf die histologische Untersuchung von Kolonbiopsien. Es ist nicht genau bekannt, wo und wieviele Biopsien entnommen werden müssen, um die Diagnose sicher zu stellen.

Ziel: Bestimmung der topographischen Verteilung der für die Diagnosestellung wichtigen Merkmale der kollagenen Kolitis

Methoden: Wir analysierten Patienten mit aktiver kollagenen Kolitis aus zwei prospektiven Multicenter-Studien (BUC60/COC, BUC63/COC), von denen während der Eingangs-Koloskopie Biopsien von multiplen Kolonsegmenten entnommen wurden. Die lymphoplasmazelluläre (LP) Inflammation der Lamina propria und die Kollagenbanddicke und wurden mittels H&E- und van Gieson-Färbung für jedes Kolonsegment bestimmt.

Ergebnisse: In die Analyse wurden 187 Patienten eingeschlossen. Von 79 Patienten lagen Biopsien aus allen 5 Kolonsegmenten vor. Eine Kollagenbanddicke > 10 mm war häufiger im rechten und seltener im Sigma und Rektum zu finden (Rektum 59,7%, Sigma 78,9%, Descendens 83,3%, Transversum 80,3%, Ascendens 88,6%). Dagegen war die LP Inflammation nahezu überall im Kolon nachweisbar (Rektum 93,0%, Sigma 98,2%, Descendens 98,7%, Transversum 99,3%, Ascendesn 99,3%). Bei Patienten mt Biopsien aus allen 5 Kolonsegmenten wurde eine Kollagenbanddicke > 10 mm in 47% der Fälle in allen 5 Segmenten und in 28% der Fälle nur in 3 oder weniger Segmenten gefunden.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Untersuchung zur Topografie der kollagenen Kolitis ist bislang die umfangreichste ihrer Art. Für die sichere Diagnosestellung der kollagenen Kolitis wird eine komplette Koloskopie mit Biopsien aus dem rechten Kolon empfohlen, da hier häufiger eine Kollagenbanddicke > 10 mm gefunden wird.