Z Gastroenterol 2013; 51 - V24
DOI: 10.1055/s-0033-1352636

Minimal invasive video-assistierte Schilddrüsenchirurgie (MIVAT) – eigene Erfahrungen und Ergebnisse von 2004 – 2010

T Schneller 1, B Schwarz 1, M Sahm 1
  • 1DRK Klinikum Berlin-Köpenick, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Berlin, Germany

Einleitung: Die minimal invasive Schilddrüsenchirurgie hat im letzten Jahrzehnt weltweit neben der konventionellen Schilddrüsenoperation ihren Platz gefunden. Dies ist nicht zuletzt im Wunsch nach verbesserten kosmetischen Ergebnissen begründet. Seit 2004 führen wir in unserer Klinik die minimal invasive video-assistierte Thyreoidektomie bis zu einer Knotengröße von ca. 3,5 cm bzw. einem Schilddrüsenvolumen von bis zu 25 ml durch. Die Darstellung des Nervus recurrens mittels Neuromonitoring gehört zum Standardverfahren.

Ziele: Die Operationstechnik wurde in Zusammenhang mit der Operationsindikation und der Komplikationsrate untersucht. Ein besonderer Augenmerk wurde auf die Patientenzufriedenheit bezogen auf das kosmetische Ergebnis gelegt. Auch die Veränderungen der Schilddrüsenfunktion wurde genau Nachuntersucht.

Methodik: Insgesamt wurden 116 MIVAT-Patienten (w = 105; m = 11) eingeschlossen. Es konnten 100 Patienten in einem mittleren Beobachtungszeitraum von 22,4 Monaten nachuntersucht werden.

Ergebnis: Insgesamt wurden 147 Schilddrüsenlappen und ein Isthmus reseziert. Bei drei Patienten musste eine Konversion mit Schnitterweiterung aufgrund der Knotengröße erfolgen. Sieben Patienten mussten aufgrund eines histologischen Karzinombefundes nachoperiert werden.

Als wesentliche Komplikationen sind fünf revisionspflichtige Nachblutungen, drei permanente einseitige Recurrensparesen und zwei permanente substitutionspflichtige Hypocalciämien zu nennen. Bei acht Patienten bestand zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung eine kompensierte Hypothyreose.

Die Narbenlänge maß im Mittel 1,9 cm. Keloide traten in 10 Fällen auf. 96% aller Patienten waren mit dem Operationsergebnis zufrieden. Diese Ergebnis war im Wesentlichen unabhängig von der Schwere der Komplikationen.

Schlussfolgerung: Die MIVAT stellt in unserem ausgewählten Patientenkollektiv eine der konventionellen Schilddrüsenoperation vergleichbare, sichere und zuverlässige Methode dar. Trotz des relativ hohen Anteil an Keloidbildung ist die Zufriedenheit der Patienten mit der Narbenbildung hoch und die Schnittgröße erscheint den meisten Patienten sehr vorteilhaft.

CAMIC: Videoendoskopische Zugänge in der Schilddrüsenchirurgie
Freitag, 13. September 2013/15:30 – 17:00/Neu-Delhi