Z Gastroenterol 2013; 51 - V23
DOI: 10.1055/s-0033-1352635

Triangel-Ableitelektrode als Lösung für die instabile Ableitung bei CIONM während Operationen am Hals

C Ulmer 1, A Richter 2, S Bernhard 2, A Hetznecker 2, F Rieber 1, W Steurer 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Germany
  • 2Hochschule Pforzheim, Fakultät für Technik, Pforzheim, Germany

Einleitung: Das kontinuierliche intraoperative Neuromonitoring (CIONM) bei Halsoperationen möchte den Anspruch eines Early Warning Systems (EWS) erfüllen. Daher müssen Stimulations- und Ableitelektrode absolut zuverlässig arbeiten. Wenngleich bei der Stimulationselektrode erste vielversprechende Erfolge mit Cuff-Elektroden vorliegen, ist die Ableitung mit Tubusklebe- oder Nadelelektroden noch unzuverlässig.

Wir entwickelten eine neuartige Elektrode, die die Vorteile bestehender EMG Ableitmöglichkeiten vereint und die Schwachstellen verbessert.

Methodik: Im ersten Schritt wurden Routine-Hals-CT-Daten Kehlkopf-gesunder Patienten zur Verifikationen einer genauen durchschnittlichen Kehlkopfgeometrie ausgewertet. Die Datensätze wurden mit der Dicom-Software, analysiert. Die Messwerte wurden in Microsoft Excel berechnet. Die Daten wurden in ein 3D CAD Modell übertragen. Neben der maximalen Signalableitstabilität war die Zielvorgabe eine atraumatische und intuitiv zu implantierende, außerhalb des Op-Situs lokalisierte und Bewegungsartefakt-unabhängige Elektrode zu entwickeln. Anwendbarkeit und Funktionalität wurden im Tierversuch getestet.

Ergebnis: Für die Planungsdaten wurden CT-Daten in 1 mm Schnittebenen von 11 Patienten (7 m, 4w) ausgewertet. Die Messpunkte wurden an die jeweils größten Durchmesser gesetzt. Wir wählten einen tansvocalen, tubusunabhängigen Ansatz für die Elektrode. Ein erstes Modell wurde im selektiven Lasersintherverfahren (Rapid Prototyping) hergestellt. Im nächsten Schritt folgte ein Silikonmodell mithilfe einer Gussform. In 4 Großtierversuchen konnte reproduzierbar eine atraumatische Implantation und eine hochstabile Signalableitung gezeigt werden. Eine Dislokation nach distal trat wegen der speziellen Flügelgeometrie nicht auf.

Abb. 1: Vermessung der Anatomie eines Patienten

Abb. 2: Isometrische Ansicht der Triangelelektrode

Schlussfolgerung: Die atraumatische, transvocale, tubusunabhängige EMG-Ableitung (Triangel-Elektrode) stellt einen vielversprechenden Ansatz für das CIONM dar. Unsere Triangelelektrode erfüllt die Forderungen des CIONM's als EWS. In klinischen Studien muss nun die Triangelelektrode ihre Machbarkeit und Praktikabilität in der täglichen Routine unter Beweis stellen.

CAMIC: Videoendoskopische Zugänge in der Schilddrüsenchirurgie
Freitag, 13. September 2013/15:30 – 17:00/Neu-Delhi