Z Gastroenterol 2013; 51 - V18
DOI: 10.1055/s-0033-1352630

3-Jahres-Ergebnisse der endoskopischen Vollwandresektion bzw. tiefen Wandresektion im Gastrointestinaltrakt mithilfe des Ovesco Clips (OTSC) unter Verwendung der ursprünglichen Methode und mit dem neuen-FTRD-Prototypen

M Fähndrich 1, M Sandmann 1, M Heike 1
  • 1Klinikum Dortmund, Endoskopie und Gastroenterologie, Dortmund, Germany

Einleitung: 2010 entwickelten wir im Klinikum Dortmund erstmalig die endoskopische Vollwandresektion mithilfe des OTSC-Systems. Aufbauend auf diesen Erfahrungen steht seit Mitte des Jahres 2012 erstmalig ein FTRD (full thickness resektion device)-Prototyp der Firma Ovesco zur Vollwandresektion zur Verfügung.

Ziele: In dieser Übersicht wollen wir unsere aktuellen Ergebnisse und ersten Erfahrungen mit dem neuen Prototypen präsentieren.

Methodik: Nach alter Methode und neuer Methode wird der zu resezierende Wandbereich mithilfe einer Gewebefasszange und der Kappe des OTSC-Systems durch Invagination der Wand in einen Pseudopolypen verwandelt. An der Basis des Pseudopolypen wird dann der Clip (14/6 t) appliziert, der diesen fixiert und die Wandadaptation sichert. Im Anschluss hieran erfolgt die Resektion mit einer Polypektomie-Schlinge oberhalb des OTSC-Systems. Bei der neuen Methode ist die Schlinge bereits fest an der Kappe befestigt und geöffnet. Nach Applikation des OTSC-Systems wird die Schlinge zugezogen und es erfolgt eine 1 cm oberhalb des OTSC-Clips gleichmäßige Abtragung des Pseudopolypens.

Ergebnisse: An insgesamt 17 Patienten führten wir sowohl im oberen als auch im unteren GI-Trakt komplikationslos diese Methode durch (15 nach alter Methode und 2 nach neuer Methode). In 15 von 17 Fällen gelang eine komplette Entfernung der oben beschriebenen Läsionen, in 5 von 16 Fällen wurden alle Wandschichten erfasst im Sinne einer Vollwandresektion, in 10 von 11 Fällen gelang eine Resektion bis in die tiefe Muscularis propria. Bei einem Patienten gelang eine nicht ausreichend tiefe Resektion und somit inkomplette Entfernung der Läsion, da in diesem Fall aufgrund einer Ösophaguseingangsenge ein kleiner Clip (12/6gc) mit dementsprechender kleiner Kappe genommen werden musste und bei einem weiteren Patienten dislozierte die Fasszange und die vormontierte Schlinge beim neuen Prototypen konnte nicht wieder geöffnet werden. Die Follow-up-Daten zeigen bei allen übrigen Patienten bisher kein Rezidivhinweis.

Schlussfolgerung: Mit dem neuen Prototypen ist durch die Kombination des Clippings mit der Schlingenabtragung in einem System ein einfacheres Handling gegeben und somit kann die Methode einfacher Einzug in die Routine der interventionellen Endoskopie finden.

Freie Vorträge: Best of Varia
Donnerstag, 12. September 2013/15:00 – 16:40/Stockholm