Z Gastroenterol 2013; 51 - V17
DOI: 10.1055/s-0033-1352629

Das ALGK – (Arbeitsgemeinschaft leitender Gastroenterologen im Krankenhaus) Sedierungskomplikationsregister: Ist die Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie in Deutschland sicher? Prospektive, multizentrische Daten aus 39 nicht-universitären Krankenhäusern

A Behrens 1, J Labenz 2 C Ell 1, ALGK-Sedierungskomplikationsregistergruppe
  • 1Dr. Horst-Schmidt-Kliniken, Innere Medizin 2, Wiesbaden, Germany
  • 2Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus, Innere Medizin, Siegen, Germany

Einleitung: Gastrointestinale Endoskopien werden in der großen Mehrheit in Deutschland in Sedierung durchgeführt. Die Sedierung ist zweifelsohne mit einem kleinen, aber existenten, Risiko einer sedierungs-assozierten Komplikation (SAC) vergesellschaftet. Prospektiv erhobene, methodisch belastbare, multizentrische Daten, die über ein Untersuchungsvolumen verfügen, das auch sehr selten auftretende Komplikationen erfasst, existieren weltweit nicht.

Ziele: Erfassung von sedierungs-assoziierten Komplikationen in der GI-Endoskopie und Identifizierung von deren Risikofaktoren

Methodik: Prospektive, multizentrische, elektronisch-basierte Erhebung in 39 nicht-universitären Krankenhäusern in Deutschland von Mitgliedern der ALGK. Zusätzlich zu den SAC werden Daten u.a. zur ASA-Klassifikation, Endoskopieprozedur, Anwesenheit einer sedierungsbeauftragten Person, Sedierungssubstanz und -dosierung erfasst. Als schwere SAC wird die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Überwachung, der Intubation oder einer Reanimation definiert. Zur Gewährleistung, dass jede durchgeführte Endoskopie in die Studie eingeschlossen wird, ist eine Ausgabe eines Befundberichtes nur möglich, wenn die elektronische „Sedierungsmaske“ ausgefüllt ist.

Ergebnis: Dies aktuelle Interimsanalyse schließt 73.941 Endoskopie von 24/39 Krankenhäuser im Zeitraum von Januar 2012 bis November 2012 ein. SAC traten bei 1.598 (2,2%) der Endoskopien auf. Schwere SAC wurden bei 13 Patienten dokumentiert (0,02%).

Schlussfolgerung: Mit dem Einschluss von knapp 74.000 Endoskopien ist diese Interimsanalyse bereits eine der größten Studien zur Erfassung von sedierungs-assoziierten Komplikationen weltweit. Die Auswertung der Endoskopien aller 39 beteiligter Krankenhäuser und insbesondere die Subgruppenanalyse bezüglich bspw. der ASA-Klassifikation und der Anwesenheit einer dritten Person wird spannende Ergebnisse liefern, die der politischen Diskussion zur Sedierung in der GI-Endoskopie in Deutschland eine neue Evidenz geben wird.

Freie Vorträge: Best of Varia
Donnerstag, 12. September 2013/15:00 – 16:40/Stockholm