Z Gastroenterol 2013; 51 - V16
DOI: 10.1055/s-0033-1352628

Endosonographisch gestützte Coil-Applikation vs. Cyanoacrylat-Injektion zur Therapie von Fundusvarizen – eine multizentrische Studie

M Ellrichmann 1, R Romero-Castro 2, C Ortiz-Moyano 3, JC Subtil-Inigo 4, F Junquera-Florez 5, JB Gornal 6, A Repiso-Ortega 7, J Vila-Costas 8, F Marcos-Sanchez 9, M Munoz-Navas 4, M Romero-Gomez 3, E Brullet-Benedi 5, J Romero-Vazquez 2, A Caunedo-Alvarez 2, F Pellicer-Bautista 2, JM Herrerias-Gutierrez 2, A Fritscher-Ravens 1
  • 1Medizinische Klinik I, Interdisziplinäre Endoskopie, Kiel, Germany
  • 2University Hospital Virgen Macarena, Sevilla, Spain
  • 3University Hospital de Valme, Sevilla, Spain
  • 4Clinica Universidad de Navarra, Pamplona, Spain
  • 5Corporacio Parc Tauli, Sabadell, Spain
  • 6Hospital Universitario de Bellvitge-Idibell, Barcelona, Spain
  • 7Hospital Virgen de la Salud, Toldeo, Spain
  • 8Complejo Universitario de Navarra, Pamplona, Spain
  • 9University Hospital Virgen Macarena, Department of Interventional Vascular Radiology, Sevilla, Spain

Einleitung: Die Therapie von Fundusvarizen (GV) stellt noch immer eine technische Herausforderung dar. Für die Therapie von blutenden GV wird die Injektion von Cyanoacrylat (CYA) empfohlen. Diese Therapieform birgt eine signifikante Komplikationsrate, die möglicherweise durch den Einsatz der Endosonografie reduziert werden könnte. Zusätzlich könnte eine endosonographisch gesteuerte Coil-Applikation (ECA) eine therapeutische Alternative darstellen.

Ziele: Vergleich der endosonographischen CYA-Injektion (E-CYA) vs. ECA zur Therapie von GV in Bezug auf Machbarkeit, Erfolgs- und Komplikationsrate.

Methodik: 30 konsekutive Patienten mit lokalisierten GV, die entweder eine CYA-Injektion oder einer ECA erhielten wurden in die Studie eingeschlossen. Über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten wurden die Patienten nachuntersucht. Patientenbezogene Daten, Angaben zur Intervention und Komplikationen wurden prospektiv erhoben und retrospektiv ausgewertet. Unmittelbar nach Intervention erhielten alle Patienten ein Thorax-CT, um mögliche Embolien auszuschließen.

Ergebnisse: In der Coil-Gruppe wurden N = 11 Patienten, in der CYA-Gruppe N = 19 eingeschlossen. In 96,7% der Fälle konnten mit beiden Methoden die GV obliteriert werden (E-CYA group = 100% (19/19); ECA = 90,9% (10/11)). Im Mittel wurden 1,4 ± 0,1 (range: 1 – 3) endoskopische Sitzungen benötigt: 29 Sitzungen E-CYA und 14 Sitzungen ECA. Komplikationen traten insgesamt bei 12/30 Patienten (40%) auf (E-CYA: 11/19 = 57,9%; ECA: 1/11 = 9,1%; p < 0,01): von diesen boten nur 3 eine klinische Symptomatik, weitere 9 Patienten (nur E-CYA) zeigten eine Embolisation des CYA in die Lunge, blieben aber asymptomatisch. Weitere Komplikationen traten im Überwachungsintervall nicht auf. 6 Patienten (20%) starben unabhängig von der Intervention oder einer Blutungskomplikation.

Schlussfolgerung: Die EUS-gesteuerte Obliteration von GV mittels CYA oder Coils ist eine effektive Therapieoption. Durch eine ECA waren weniger Sitzungen notwendig bei signifikant geringerer Komplikationsrate im Vergleich zur CYA-Injektion. Größere Studien sind notwendig, um diese Daten zu bestätigen.

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Donnerstag, 12. September 2013/15:00 – 16:40/Stockholm