Z Gastroenterol 2013; 51 - V15
DOI: 10.1055/s-0033-1352627

Prospektive Studie zur Qualität der Vorsorgekoloskopie bei 12134 Untersuchungen: Durch welche Faktoren werden die Adenom-Detektionsraten beeinflusst? (Berlin Colonoscopy Project 3, BECOP-3)

A Adler 1, K Wegscheider 2, D Lieberman 3, A Aminalai 4, J Aschenbeck 4, R Drossel 4, M Mayr 4, M Mroß 4, M Scheel 4, A Schröder 4, K Gerber 1, G Stange 5, S Roll 6, U Gauger 7, B Wiedenmann 1, L Altenhofen 8, T Rösch 9
  • 1Charité-Virchow-Klinikum, Universitätsmedizin Berlin, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Klinik für Innere Medizin m.S. Hepatologie, Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen, Berlin, Germany
  • 2University Hospital Hamburg-Eppendorf, Department of Medical Biometry and Epidemiology, Hamburg, Germany
  • 3Portland VA Medical Centre, Division of Gastroenterology, Portland, Oregon, United States
  • 4Private Practice in Gastroenterology, Berlin, Germany
  • 5Department of Interdisciplinary Endoscopy, University Hospital Hamburg-Eppendorf, Berlin Study Group Office, Berlin, Germany
  • 6Charité Medical University, Campus Mitte Hospital, Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economy, Berlin, Germany
  • 7Berlin Statistical Office, Berlin, Germany
  • 8Central Research Institute of Ambulatory Health Care, Berlin, Germany
  • 9Department of Interdisciplinary Endoscopy, University Hospital Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany

Hintergrund: Die Qualität der Vorsorge-Koloskopie (VK) wird am besten durch die Adenom-Detektionsrate (ADR) festgelegt. Die substantielle Variabilität der ADR zwischen verschiedenen Endoskopikern könnte verschiedene Erfahrung, Fertigkeiten und/oder Ausrüstung widerspiegeln.

Ziel: Eine Analyse der potentiellen Faktoren, die die Variabilität der ADR beeinflussen einschließlich des Fallvolumens.

Studiendesign: 12134 konsekutive VK's (mittleres Alter 64,5 Jahre, 47% Männer) von 21 Berliner niedergelassenen Koloskopikern wurden prospektiv über 18 Monate studiert. Die Daten wurden unter Verwendung eines gemischten linearen Modells auf zwei Ebenen analysiert, um adäquat die Charakteristika der Patienten und der Koloskopiker wiederzugeben. Die ADR wurde unter Berücksichtigung der folgenden Faktoren ermittelt: Geschlecht, Alter, Darmreinigung, Einnahme von NSAR, jährliches VK-Fallvolumen, Lebenszeit-Erfahrung, Koloskop-Rückzugszeiten, benutzte Instrumentengenerationen und der Anzahl der jährlichen Fortbildungspunkte (CME) durch Besuch von Fortbildungsveranstaltungen durch die Koloskopiker. Das Fallvolumen wurde auch retrospektiv von den nationalen VK-Registerdaten beim ZI der KBV Berlin analysiert (312903 Koloskopien durch 1004 Koloskopiker).

Ergebnisse: Die Patientenfaktoren, die mit der ADR korrelierten, waren Geschlecht, Alter (p < 0,001) und schlechte Kolon-Reinigung (p = 0,005). Die auf die Koloskopiker bezogenen Faktoren waren die Anzahl der besuchten CME-Fortbildungskongresse (p = 0,012) und die Instrumenten-Generationen (p = 0,001). Diese Faktoren machten etwa 40% der Variabilität zwischen den Ärzten aus. In einem engen Bereich (6 bis 11 Minuten) korrelierte die Rückzugszeit des Koloskopes nicht mit der ADR. Das jährliche VK-Fallvolumen korrelierte ebenfalls nicht mit der ADR. Dieses Ergebnis wurde durch die Daten des Nationalen Registers beim ZI der KBV bestätigt.

Schlussfolgerungen: Die Qualität der VK wird vor allem durch die individuellen Faktoren der Koloskopiker, wie zum Beispiel die Fortbildungsaktivitäten und die Instrumenten-Qualität beeinflusst.

Freie Vorträge: Best of Varia
Donnerstag, 12. September 2013/15:00 – 16:40/Stockholm