Z Gastroenterol 2013; 51 - V14
DOI: 10.1055/s-0033-1352626

Endoskopische Stent-Implantation bei malignen Gallengangstenosen: Vergleich Metallstent mit einem Plastikstent ohne zentrales Lumen – eine prospektiv-randomisierte, multizentrische Studie

S Rische 1, A Schmidt 1, B Riecken 1, C Klinger 1, G Kähler 2, R Jakobs 3, A Dormann 4, K Caca 1
  • 1Klinikum, Ludwigsburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Germany
  • 3Klinikum, Ludwigshafen, Germany
  • 4Krankenhaus Köln-Holweide, Köln, Germany

Einleitung: Die endoskopische Stent-Implantation ist eine etablierte Therapie zur palliativen Drainage bei malignen Gallengangstenosen. Mit der Entwicklung eines neuartigen Kunststoffstents ohne zentrales Lumen (Viaduct®-Stent) sollte eine Verbesserung der Offenheitsrate im Vergleich zu bisherigen Kunststoffstents erzielt werden.

Ziele: Vergleich des Viaduct®-Stents mit selbstexpandierenden Metallstents (SEMS) in der palliativen Therapie von malignen Gallengangstenosen. Es sollte auf Nicht-Unterlegenheit hinsichtlich Stent-Offenheit und Überleben geprüft werden.

Methodik: Prospektiv-randomisierte, multizentrische Studie. Im Zeitraum von März 2010 bis August 2012 wurden insgesamt 33 Patienten mit nicht-operablen malignen distalen Gallengangstenosen in die Studie eingeschlossen. 17 Patienten wurden mit selbstexpandierenden gecoverten oder ungecoverten Metallstents behandelt. 16 Patienten wurde ein Viaduct®-Stent implantiert. Die primären Endpunkte der Studie waren der Stentverschluss oder der Tod der Patienten. Die postinterventionelle Nachbeobachtung erfolgte alle 6 Wochen über Telefoninterviews bis zu einem maximalen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten.

Ergebnisse: Der technische Erfolg der Stent-Implantation lag in beiden Vergleichsgruppen bei 100%. Endoskopische Komplikationen konnten nicht dokumentiert werden. Der kombinierte primäre Endpunkt (Stentverschluss oder Tod) der Studie wurde in der Viaduct®-Gruppe signifikant früher erreicht (48,5 d vs. 72 d; p < 0,025). Ein Stentverschluss trat unter der Verwendung der Viaduct®-Stents signifikant häufiger auf (62,5% vs. 17,6%; p < 0,006). Dabei zeigte sich, dass in der Viaduct®-Gruppe ein früher Stentverschluss (< 8 Wochen) in 50% der untersuchten Patienten zu finden war, während dieser in nur 11,8% in der SEMS-Gruppe auftrat.

Schlussfolgerung: Die hier untersuchten Viaduct®-Stents sind zur palliativen Drainage bei malignen Gallengangstenosen nicht geeignet. Die Fortführung der Studie ist aufgrund der Unterlegenheit hinsichtlich der Stent-Offenheit im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht geplant.

Freie Vorträge: Best of Varia
Donnerstag, 12. September 2013/15:00 – 16:40/Stockholm