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DOI: 10.1055/s-0033-1352625
EUS-geführte Drainagen der Gallenwege (EUBD) – Indikationen, Techniken und Langzeitergebnisse eines großen monozentrischen Krankengutes
Die endoskopische transpapilläre Drainage mit Implantation von Endoprothesen oder Metallstents hat sich als Goldstandard für die Behandlung einer Gallengangsobstruktion jedweder Genese etabliert. In Fällen mit nicht erreichbarer (z.B. durch entzündliche oder tumoröse Duodenalstenose oder Voroperationen wie Billroth II Magenresektion, Gastrektomie mit Y-Roux-Rekonstrukton, Hepaticojejunostomie) oder nicht sondierbarer Papille sowie abgehängten intrahepatischen Gallenwegen ist die PTCD eine alternative Therapieoption. In der vorliegenden Studie wird ein weiteres Therapieverfahren – die EUS-geführte biliäre Drainage (EUBD) – als eine Alternative vorgestellt.
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Bei 100 Patienten wurde von 2/2002 – 3/2013 die EUBD durchgeführt.
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Indikationen:
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Cholestase bei fortgeschrittenen Malignomen in palliativer Situation (n = 79)
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Cholestase bei Stenose unklarer Dignität (n = 4)
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Cholestase bei benigner Stenose (n = 17)
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technische Erfolgsrate:
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Cholangiografie (n = 98)
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Drainage nicht notwendig (n = 2)
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Ballondilatation ohne Drainage (n = 1)
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Drainageerfolg 84,7%
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Methoden der Stentapplikation:
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Rendezvous n = 10
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antegrade Choledochointestinostomie n = 14
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antegrad intern n = 6
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antegrad und retrograd n = 7
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retrograde Hepatikointestinostomie n = 46
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Klinische Erfolgsrate (sonographisch entstautes Gallenwegssystem): 83/83
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Langzeitüberleben nach Intervention bei maligner Stenose: im Mittel 95 Tage
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Reinterventionen wegen erneutem Ikterus: n = 10
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Komplikationen der EUBD: 16,3%
Die endosonographisch gefürte Cholangiodrainage mit ihren verschiedenen Techniken in Abhängigkeit von der zu Grunde liegenden Erkrankung stellt eine alternative und risikoarme Therapieoption v.a. für Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Tumorleiden in palliativer Situation dar. Durch Vermeidung einer externen Cholangiodrainage sowie durch eine geringe Reinterventionsrate führt sie zu einer verbesserten Lebensqualität für diese Patienten mit nur noch geringer Lebenserwartung. Auch für benigne Stenosen erschließen sich zunehmend Indikationen für das Verfahren. Die Methodik sollte nur in einem Zentrum für interventionelle Endosonografie durchgeführt werden.
Leitsymptom Blutung (Falldiskussionen mit TED)
Donnerstag, 12. September 2013/17:00 – 18:30/Hongkong