Z Gastroenterol 2013; 51 - V01
DOI: 10.1055/s-0033-1352613

Häufigkeit von Lymphknoten-Metastasen beim submukosalen Adenokarzinom der Speiseröhre (pT1b): Ergebnisse einer prospektiven Serie endoskopisch und chirurgisch therapierter Patienten

H Manner 1, J Wetzka 1, O Pech 2, A May 1, A Behrens 1, M Pauthner 3, D Lorenz 3, M Vieth 4, M Stolte 5, C Ell 1
  • 1HSK Wiesbaden, Innere Medizin II, Wiesbaden, Germany
  • 2Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Germany
  • 3Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, HSK Wiesbaden, Wiesbaden, Germany
  • 4Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Bayreuth, Germany
  • 5Klinikum Kulmbach, Institut für Pathologie, Kulmbach, Germany

Einleitung: Die Rate an Lymphknoten (LK)-Metastasen beim submukosalen Adenokarzinom der Speiseröhre (pT1b) ist bereits in einer Reihe retrospektiver chirurgischer Studien untersucht worden. Die Daten aber sind widersprüchlich. Zudem wurden bisher keine Daten aus größeren Serien von Patienten, die endoskopisch und chirurgisch therapiert wurden, publiziert.

Methodik: Insgesamt 230 Patienten mit V.a. (Endosonografie, EUS) bzw. bestätigter Diagnose (endoskopische Resektion/OP) eines submukosalen Adenokarzinoms der Speiseröhre wurden über einen 14-Jahres-Zeitraum der Klinik für Innere Medizin II der HSK Wiesbaden zugewiesen und erhielten nachfolgend entweder eine endoskopische, chirurgische oder palliative Therapie. Die Rate an LK-Metastasen wurde retrospektiv und in Abhängigkeit der Tumor-Invasionstiefe in die Submukosa (pT1b sm1/sm2/sm3) und histologischer Risikofaktoren für eine stattgehabte LK-Metastasierung (low risk: G1 – 2, L0, V0; high risk: G3, L1, V1; 1 Faktor für Zuordnung in high-risk ausreichend) evaluiert. LK-Metastasen wurden bei den endoskopisch therapierten Patienten mittels EUS erfasst (Mindest-Follow-Up 24 Monate, EUS erfolgte in regelmäßigen Abständen), und bei den operierten Patienten anhand der histologischen Aufarbeitung des LK-Resektats.

Ergebnisse: Bei 166/230 Patienten konnte anhand der histologischen Aufarbeitung die relative Invasionstiefe in die Submukosa (sm1/2/3) ermittelt werden und eine Einordnung in low-risk (LR)- oder high-risk (HR)-Gruppe erfolgen. Die Rate an LK-Metastasen war wie folgt: sm1 LR 1/72 (1,4%), sm1 HR 2/26 (7,7%), sm2 LR 2/12 (16,7%), sm2 HR 5/14 (35,7%), sm3 LR 1/6 (16,7%), sm3 HR 13/36 (36,1%).

Diskussion: Anhand der Ergebnisse der vorliegenden bisher größten Serie zu diesem Thema war die Rate an LK-Metastasen beim Niedrigrisiko-sm1-Adenokarzinom der Speiseröhre mit 1,4% geringer als die bekannte Mortalitätsrate der Ösophagusresektion, welche 2 – 5% beträgt. Daher könnte die endoskopische Therapie in dieser Patientengruppe eine Alternative zum bisherigen Goldstandard, der Chirurgie, darstellen. Bei tiefer invadierenden pT1b Läsionen bzw. sm1 High-risk-Konstellation gilt dies jedoch nicht.

Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, Magenkarzinom
Donnerstag, 12. September 2013/08:30 – 10:00/Sydney