Rofo 2013; 185 - V23
DOI: 10.1055/s-0033-1352553

Abschätzung der Strahlenexposition für Kinder bei Knochendichte- und Ganzkörpermessungen an einem Doppelenergie-Photonenabsorptionsmessgerät (DXA)

LD Berthold 1, G Diekhaus 1, J Weidemann 1, F Wacker 1, M Lüpke 2, G Stamm 1
  • 1Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medinische Hochschule Hannover
  • 2Allgemeine Radiologie und Medizinische Physik, Tierärztliche Hochschule Hannover, Deutschland

Zielsetzung: Nur mit DXA-Geräten ist die Messung der Körperzusammensetzung und Mineralisation des gesamten Skelett möglich. In Kombination mit einer pQCT ist eine Beurteilung der Knochenmenge, der Morphologie des Skeletts und der Knochenqualität eines Patienten möglich. Dabei ist die Strahlenexposition ein möglicher limitierender Faktor für die Anwendung in Studien. Es existieren keine Angaben zur effektiven Dosis für das von uns verwendete Gerät (GE Lunar iDXA). Material und Methoden: Ein anthropomorphes Alderson-Phantom wurde mit Thermolumineszenzdosimetern bestückt, es wurden Scans der Wirbelsäule sowie Ganzkörpermessungen simuliert. Die Dosimeter wurden am Messtag mit einem TL-Reader 5500 ausgelesen. Mit der Software AMIRA und den frei verfügbaren voxel-basierten anthropomorphen ICRP-Phantomen für Erwachsene konnten die Dosisverteilungen visualisiert und die Organdosen berechnet werden. Für die Simulation der Dosisverteilung in einem Kinderkörper wurden die Rückstreuungseffekte des Erwachsenen Aldersonphantoms berücksichtigt. Die Abschätzung der effektiven Dosis im Körper eines 7-jährigen Kindes wurde mit einem virtuellen Kinderphantom des Helmholtz-Institutes (München) vorgenommen. Ergebnisse: Für Erwachsene beträgt die Schätzung für die effektive Dosis bei einer Ganzkörpermessung 0,97µGy (Frau) und 0,88µGy (Mann). Wirbelsäule: 8,47 bzw. 5,62µGy. Für die Simulation eines 7-jährigen Kindes ergibt sich für die Ganzkörpermessung nach RÖV eine effektive Dosis von 0,92µGy (nach ICRP 103 0,82µGy). Schlussfolgerung: Die gemessenen Dosiswerte und deren Verteilung liefern eine gute Abschätzung der Strahlenexposition bei Untersuchungen mit modernen DXA-Geräten und können mit geeigneten Voxel-Phantomen auf die Untersuchung von Kindern umgerechnet werden. Die Dosiswerte für Kinder liegen unter Berücksichtigung der Rückstreuungseffekte dicht bei den Erwachsenenwerten.