Suchttherapie 2013; 14 - P25
DOI: 10.1055/s-0033-1351631

Stärken und Schwächen drogenbezogener Gesundheitsversorgung in bayerischen Haftanstalten – eine qualitative GABEK Analyse

L Jakob 1, T Pfeiffer-Gerschel 1
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München

Einleitung: Die Resolution 37/194 der Vereinten Nationen (1982) fordert, Gefangene in der Bewahrung ihrer körperlichen und mentalen Gesundheit zu unterstützen und sie im Krankheitsfall unter den gleichen Qualitätsstandards zu behandeln, die Nichtinhaftierten zugutekommen. Für Deutschland existieren keine speziellen und bundesweit einheitliche Richtlinien für die Versorgung von Drogenkonsumenten in Haft; der Umsetzungsgrad existierender Richtlinien ist darüber hinaus unklar. Im Rahmen einer eigenen Untersuchung sollen die Fragen beantwortet werden, a) welche Elemente der drogenbezogenen Gesundheitsversorgung bei Inhaftierten umgesetzt werden und b) welche Erfahrungen aus der Praxis bezüglich auftretender Schwierigkeiten oder günstiger Faktoren bestehen.

Methode: Aufgrund der dünnen Forschungs- und Datenlage wurde ein explorativer Forschungsansatz gewählt. Dazu wurden 14 leitfadengestützte qualitative Interviews mit Mitarbeitern des Gesundheitspersonals in Berliner und bayerischen Gefängnissen durchgeführt. Die Interviews werden mit der Methode GABEK® bzw. dem dafür entwickelten Computerprogramm WinRelan® ausgewertet. Für die Auswertung wird das Textmaterial in inhaltlich zusammenhängende Sinnabschnitte unterteilt und Schlüsselbegriffe markiert. Als Schlüsselbegriffe gelten bedeutungstragende Nomen oder Verben, die den Inhalt des Sinnabschnitts transportieren.

Diskussion/Ergebnisse: Der Sinnzusammenhang dieser Schlüsselbegriffe über alle Interviews hinweg wird herausgearbeitet, in Form von Mind-Maps, so genannten Netzwerkgrafiken, präsentiert und diskutiert.