Suchttherapie 2013; 14 - P7
DOI: 10.1055/s-0033-1351613

Adaption eines Interviews für die Planung und Evaluation von Angeboten zur Behandlung/Beratung Jugendlicher mit substanzbezogenen Störungen: Der MATE-Youth

A Buchholz 1, C Baldus 2, A Lachmanski 1, R Thomasius 2, T Broekman 3, G Schippers 4
  • 1Medizinische Psychologie, UKE Hamburg-Eppendorf
  • 2DZSKJ, UKE Hamburg-Eppendorf
  • 3Bureau Bêta, Nijmegen
  • 4AIAR, AMC Amsterdam

Einleitung: Der Konsum psychotroper Substanzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellt ein ernsthaftes Problem dar. Auch wenn Hilfeeinrichtungen in verschiedenen Sektoren des Gesundheitssystems zur Verfügung stehen, mangelt es an Möglichkeiten, die Wirksamkeit der aktuellen Versorgungssituation zu untersuchen. Notwendig sind dafür vor allem Messinstrumente, die im Versorgungsalltag eingesetzt werden können und zusätzlich auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen können. Der MATE-Youth (Measurements in the Addictions for Triage and Evaluation – Youth) ist ein Messinstrument, welches in den Niederlanden genau für diesen Zweck entwickelt wurde. In Deutschland existiert ein vergleichbares Instrument noch nicht, wobei der Bedarf bereits deutlich formuliert wurde. In dem vorgestellten Projekt soll der MATE-Youth für den deutschen Sprachraum übertragen werden.

Methode: Der MATE-Youth wurde in den Niederlanden innerhalb der letzten 2 Jahre in Zusammenarbeit mit allen relevanten Einrichtungen der Suchthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt. Dabei wurden vor allem Überlegungen zu notwendigen Bestandteilen des Interviews und Behandlungsentscheidungen diskutiert, die daraus abgeleitet werden können. In der Pilotphase wurden 241 Klienten aus allen beteiligten Einrichtungen mit dem MATE-Youth interviewt.

Diskussion/Ergebnisse: Nach Auswertung der Pilotphase wurde die Pilotversion des MATE-Youth erneut überarbeitet und steht nun in finaler Version zur Verfügung. Der MATE-Youth besteht aus neun unterschiedlichen Modulen, in denen relevante Aspekte bzgl. des Substanzkonsums, psychiatrischer und somatischer Komorbidität, aber möglicher Schwierigkeiten im Lebensalltag erfasst werden können.

Schlussfolgerung: Eine Validierungsstudie des Instruments steht noch aus. Aufgrund der internationalen Orientierung bei der Instrumentenentwicklung ist es wünschenswert, bereits in diesem Stadium der Instrumentenentwicklung eng zusammenzuarbeiten. Daher ist geplant, eine deutsche Version des Interviews zu pilotieren und für den deutschen Raum anzupassen.