Zusammenfassung
Einleitung:
Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten und kostenintensivsten chronischen Erkrankungen.
Patientenschulung ist ein wichtiger Bestandteil der Herzinsuffizienz-Therapie. Rehabilitation
soll die Selbstmanagement-Fähigkeiten der Patienten und den Krankheitsverlauf verbessern.
Ein strukturiertes Schulungsprogramm für Herzinsuffizienz zur Vermittlung von Wissen
über die Erkrankung und Erlernen von krankheitsgerechtem Verhalten wurde erstellt
und dessen Wirksamkeit in einem Kontrollgruppendesign getestet.
Methode:
Patienten mit Herzinsuffizienz wurden am Beginn einer Rehabilitation cluster-randomisiert
einer Interventionsgruppe oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Beide Gruppen erhielten
eine speziell auf Herzinsuffizienz-Patienten ausgerichtete Rehabilitation. Die Interventionsgruppe
erhielt zusätzlich das Schulungsprogramm, die Kontrollgruppe einen einzelnen Vortrag
zur Wissensvermittlung. Am Ende der Rehabilitation und nach 6 Monaten wurden das Wissen
und die Vollständigkeit der empfohlenen Selbstkontrollen überprüft. Zusätzlich wurden
die Krankheitsschwere und die Pharmakotherapie ermittelt.
Ergebnisse:
Beide Gruppen zeigten eine Verbesserung des Krankheitsstatus. Teilnehmer der Patientenschulung
hatten nachhaltig höheres Wissen, erreichten nach 6 Monaten eine höhere Zieldosis
ihrer Medikation und dokumentierten ihre Selbstkontrollen häufiger.
Diskussion:
Unabhängig von der Schulungsintervention kommt es während der kardiologischen Rehabilitation
zu einer Verbesserung des Krankheitsstatus. Die wirksamen Einzelkomponenten sind dabei
noch unklar. Das untersuchte Schulungsprogramm vermittelt ein besseres Krankheitswissen
und bessere Selbstmanagement-Fähigkeiten. Aufgrund der dargestellten Ergebnisse erscheint
es sinnvoll, kardiologische Rehabilitation in Versorgungsprogramme für Herzinsuffizienz
einzubinden – ein spezielles Herzinsuffizienz-Schulungsprogramm sollte dabei integriert
werden.
Abstract
Introduction:
Heart failure is one of the most common und costly chronic diseases. Patient education
is an important part of heart failure therapy. Rehabilitation aims to improve self-management
abilities and the course of the disease. A structured heart failure education program
was established to create knowledge about the disease and to implement a disease friendly
behavior. The effectiveness was tested in a randomized controlled design.
Methods:
Patients were cluster randomized assigned to an intervention group or a control group
at the beginning of a rehabilitation. Both received a rehabilitation specifically
geared to heart-failure-patients. The intervention group received additionally the
education program, the control group a single lecture on the disease. At the end of
rehabilitation and 6 months later the knowledge and integrity of the recommended self-tests
have been checked. In addition the disease severity and pharmacotherapy were determined.
Results:
Both groups showed improvements in disease status. Participants of the education program
had a sustained higher knowledge, were better adjusted to medication after 6 months
and documented their self-tests more frequently.
Discussion:
Regardless to the education intervention an improvement of the disease status occurs
during cardiac rehabilitation. The effective single components are still unclear.
The evaluated education program leads specifically to an improved disease-related
knowledge and improved self-management skills. Due to these results it seems useful
to include cardiac rehabilitation in heart failure disease-management programs – a
specific heart failure education program should be integrated.
Schlüsselwörter
Herzinsuffizienz - Schulungsprogramm - Krankheitswissen - Empowerment - kardiologische
Rehabilitation
Key words
heart failure - education program - disease knowledge - empowerment - cardiac rehabilitation