Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P122
DOI: 10.1055/s-0033-1347894

Mucin-1 Antikörper im Vergleich bei Mamma-Karzinomen

I Wiest 1, S Heublein 1, D Mayr 1, K Friese 1, U Jeschke 1, D Dian 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, I. Frauenklinik Campus Innenstadt

Fragestellung: Mucin 1 ist ein Glykoprotein, das ubiquitär auf der apikalen Oberfläche von Epithelzellen sitzt. Tumore gehen immer mit einer Änderung in der Glykosilierung einher. So fungiert Mucin 1 als Trägerprotein für onkofetale Kohlenhydrate wie das Thomsen Friedenreich Antigen und das Sialyl Lewis a, aber auch andere bekannte Tumormarker wie das CA 15 – 3 und das CA-27.29. Als Serum-Tumormarker werden sie bereits zur Einschätzung der Tumorlast sowie als Verlaufsparameter für den Therapieerfolg bei Mamma-Karzinomen genutzt. Methodik: In der vorliegenden Studie untersuchten wir Gewebe von 82 Patientinnen mit Mamma-Karzinomen immunhistochemisch mit den anti-Mucin 1- Antikörpern VU4H5 und DF3 mittels ABC-Peroxidasesystem und bestimmten den Her2-Status. Die nach Remmele ausgewerteten Expressionsdaten setzten wir in Korrelation mit Grading, Staging und Überlebenszeiten. Ergebnis: Der DF3 zeigt weder beim Gesamtüberleben, noch bei rezidivfreien Patientinnen ein signifikantes Expressionsmuster. Allerdings korreliert er signifikant mit dem Grading. Der VU4H5 weist für das Gesamtüberleben kein signifikantes Ergebnis auf. Allerdings haben Patientinnen mit VU4H5 Expression ein signifikant schlechteres rezidiv-freies Überleben, wenn sie Her2-negative Tumore oder Lymphknotenmetastasen aufweisen. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse geben einen weiteren Einblick für die Relevanz von Mucin-1 für die Biologie von Mamma-Karzinomen. Anti-Mucin-1 Antikörper helfen nicht nur als Serum-Tumormarker die Therapie von Patientinnen individuell zu begleiten, sie tragen auch als Gewebeantikörper einen wichtigen Teil zur Diagnosestellung bei. In Kombination mit den Ergebnissen unserer Studien zu einem weiteren anti-Mucin1-Antikörper, dem PankoMab-GEX™ nimmt das Potential von Mucin1 als therapeutisches Target zu.