Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P89
DOI: 10.1055/s-0033-1347861

Humanes Epididymis Protein 4 (HE4) als Tumormarker in der Diagnostik und in Verlauf bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom – präliminäre Daten

V Kolovetsiou-Kreiner 1, EC Weiss 1, F Prüller 1, I Mutz 2, RB Raggam 1, P Pürstner 1, E Petru 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Graz
  • 2Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Universität Innsbruck

Fragestellung: Das Ovarialkarzinom ist das fünfthäufigste Karzinom der Frau mit ca. 800 Neuerkrankungen/Jahr in Österreich. Es besteht derzeit keine effektive Screeningmethode. CA125, welches als Tumormarker zur Therapiekontrolle und Rezidiverkennung beim Ovarialkarzinom etabliert wurde, weist in den Frühstadien nur eine niedrige Sensitivität und Spezifität auf. Das Humane Epididymis Protein 4 (HE4) ist ein intrazelluläres Glykoprotein. Das HE4 Gen ist in serösen und endometroiden Ovarialkarzinomen stark amplifiziert und eine Überexpression des Gens wurde bei kleineren Serien von Ovarialkarzinomen bereits bei Frühstadien nachgewiesen. 2011 wurde HE4 von der FDA als Tumormarker zugelassen. In den publizierten Studien zeigte sich in der Frühdiagnostik eine hohe Sensitivität von HE4, dies jedoch zumeist anhand kleiner Fallzahlen. Im Rahmen unserer prospektiven Studie sollte ein Vergleich zwischen HE4 und CA125 durchgeführt werden, sowohl in der Primärdiagnostik als auch im Verlauf von Ovarialkarzinomen. Methode: Im Rahmen unserer prospektiven Studie wurden HE4 und CA125 an 224 postmenopausalen Frauen bestimmt. Davon wiesen 87 Frauen ein Ovarialkarzinom und 107 Fälle eine benigne Ovarialläsion auf. 30 Frauen hatten keine Adnexpathologie und dienten als gesunde Kontrollen. Ergebnisse: Die ROC curve Analyse zeigte eine AUC von 0,919 für CA125 und von 0,944 für die HE4 Assays. Schlussfolgerung: Bei unseren präliminären Analysen konnte eine nur gering höhere Sensitivität von HE4 als Marker zur Differentialdiagnose von Ovarialtumoren im Vergleich zu CA125 gemessen werden. Weitere Analysen werden derzeit durchgeführt und im Rahmen der OEGGG-Tagung dargestellt.